3 Wege, um Ihren USP zu finden
Der USP ist wichtig, damit man sich von anderen Anbieter:innen abhebt und auch nicht ständig mit anderen verglichen wird.
In der Podcast-Episode 146 reden wir über Ihren USP ("unique selling proposition" = Alleinstellungsmerkmal) als selbstständige Präventionsexpert:in. Ich erzähle Ihnen 3 Wege, wie Sie zu Ihrer einzigartigen Positionierung kommen und Ihren USP herausarbeiten können.
Warum reden wir heute drüber?
In der Coaching-Session beim Kongress "Pioniere der Prävention 2023" hat eine Teilnehmerin gemeint "Ich hatte mal im Podcast PdP gehört, dass man bei Selbständigkeit seinen USP finden sollte. Den finde ich bei mir nicht."
Und das stimmt. In einer der allerersten Podcast-Episoden habe ich schon über die klare Positionierung erzählt: Episode 3: "Deshalb müssen Sie sich positionieren".
Warum ist das Thema wichtig?
Der USP ist wichtig, damit man sich von anderen Anbieter:innen abhebt und auch nicht ständig mit anderen verglichen wird.
Wenn man nämlich hervorsticht, dann braucht man auch nicht um jeden Euro beim Stundensatz feilschen, weil Kund:innen die Einzigartigkeit des Angebots sehen und schätzen!
Warum ist es schwierig?
Weil man oft selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Sie glauben vielleicht, dass das, was Sie machen, eh alle anderen in der Branche auch können. Sie glauben vielleicht, so wie Sie arbeiten, arbeiten alle anderen auch. Das ist aber oft nicht wahr, sondern ein kognitiver Bias (= Trugschluss)!
Heute habe ich daher 3 Wege mitgebracht, wie man seinen eigenen USP ein bisschen klarer sehen kann.
Was kann alles USP sein?
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Es kann sein, dass Sie für eine ganz spezielle Branche Expert:in sind (z.B. "Gesundheitsförderung in der Lebensmittel-Produktion").
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Vielleicht haben Sie aber auch von Ihren Inhalten her ein Angebot, das sonst niemand oder sehr wenige haben (z.B. "LEGO® SERIOUS PLAY® zur Erhebung von psychischen Belastungen in Teams").
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Die eigene Persönlichkeit und die eigenen Kompetenzen können ein USP sein (Zum Beispiel: Man sagt mir nach, dass ich komplexe Themen sehr schnell erfassen kann und auch weiche Themen der Arbeitspsychologie sehr zack-zack auf den Punkt bringen kann. Das spricht v.a. Firmen aus Industrie, Bauwesen & dem öffentlichen Dienst an.).
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Oder eine Kombination von oben genannten Punkten.
Wie findet man seinen USP?
Wie findet man eine spezielle Branche?
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Das kenne ich erfahrungsgemäß von Leuten, die eine Vorerfahrungen durch ihre eigene Tätigkeit in ihrem vorherigen Job haben.
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Man wird weiterempfohlen innerhalb der Branche nach einem erfolgreichen Auftrag.
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Das kann die Erfahrung innerhalb einer Branche durch ein Forschungsprojekt (z.B. bei der Ausbildung) sein. Bei mir war es die Baubranche: Ich hatte einen erfolgreichen Auftrag in dieser Branche und wurde dann weiterempfohlen innerhalb der Baubranche und dann ist auch ein EU-Forschungsprojekt auf mich zugekommen über "psychosocial risks in construction". Und darüber wurde ich dann auch wieder weiterempfohlen.
Wie findet man seinen USP für ein spezielles Angebot?
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Das kann das Hervorstreichen einer speziellen Methodik sein. Ich habe z.B. eine Ausbildung zum Thema LEGO® SERIOUS PLAY® gemacht. Das kann ich auf meine Arbeitspsychologie anwenden. Das können nicht viele.
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Vielleicht haben Sie sich aber auch ein spezielles Fachwissen erarbeitet in einem Themenfeld, z.B. Brandschutz in Krankenhäusern.
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Es kann auch sein, dass Sie viele Aufträge "normal" abgearbeitet haben und dann draufgekommen sind, dass Sie ein spezielle Vorgehensweise haben, die Sie immer weiter verfeinert und dann ein Gesamt-Paket entwickelt haben. Wenn jemand mit einem spezifischen Problem zu Ihnen kommt, haben Sie schon etwas, das Sie aus der Hinterhand hervorzaubern können.
Auch Ihre Persönlichkeit, Ihre Kompetenzen können Ihr Alleinstellungsmerkmal sein. Mein Tipp, damit Sie herausfinden, was Sie besonders ausmacht, ist zu überlegen:
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Wofür bekommen Sie besonders viel Lob von Kund:innen? Welches Feedback gekommen Sie? Was spricht die Leute besonders an?
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Was ist Ihnen selbst besonders wichtig beim Arbeiten? Was ist Ihnen vielleicht auch wichtiger als anderen Kolleg:innen.
Wenn Sie sich noch nicht ganz sicher sind, was für Sie besonders hervorstechend ist, dann machen Sie doch das kostenlose Audit: "Ihr Audit zum Erfolg".
Jens Dohmen, ein Teilnehmer der Coaching-Session, hat gesagt: "Ich glaube ein USP kann mit der Zeit von selbst entstehen. Wir müssen ihn nur sehen ..." Und das möchte ich auch unterstreichen. Zu Beginn der Selbstständigkeit ist das viel schwieriger als wenn man schon einige Aufträge abgearbeitet hat.
Für manche Leute ist es auch schwierig, die eigene, richtige Zielgruppe zu identifizieren. Ein anderer Teilnehmer der Session hat gesagt: "Vielleicht ist es weniger die Definition des USPs sondern vielmehr die Kommunikation des USPs und die Identifizierung der richtigen Zielgruppen?"
Was ist die "richtige Zielgruppe"?
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Das ist die Zielgruppe, mit der man selbst gerne arbeitet (muss sich mit der Zeit finden z.B. durch die Erfahrung in einer Branche).
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Die Zielgruppe soll klein genug sein, damit man sie klar ansprechen kann mit der Außenkommunikation.
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Sie muss aber natürlich groß genug sein, um damit Geld verdienen zu können.
Weitere Empfehlungen:
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Episode 51: "Warum individuelle Angebote mühsam sind und was man dagegen tun kann"#
- Zum Thema gibt es viele Inhalte in der Online-Akademie, weil das für die Mitglieder wirklich wichtig ist. Ich empfehle zu starten mit dem Kurs "Meine Positionierung erarbeiten". Das sind 70 min. mit konkreten Aufgaben und auch einem psychologischen Test.
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Und wenn Sie noch kein Mitglied sind in der Online-Akademie, dann machen Sie doch das kostenlose Audit "Audit zum Erfolg" als Reflexion für eigene Stärken.
Feedback und Fragen an Veronika Jakl:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Veronika Jakl auf LinkedIn:Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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