6 Fragen für den Website-Aufbau, die Sie vorher beantworten sollten
Wir müssen davon ausgehen, dass uns Interessierte zuerst mal googeln. Und dann haben wir selbst in der Hand, was diese über uns finden sollen.
In der Podcast-Episode 97 gebe ich Ihnen 6 Fragen mit, die Sie beantworten können sollten, bevor Sie Ihre Website aufbauen! Nach dieser Episode haben Sie ein Konzept, wie Sie die Seite angehen wollen und was Sie als nächstes entscheiden müssen.
Eine Website zu haben, ist für selbstständige PräventionsexpertInnen mittlerweile selbstverständlich. Wenn man sich selbstständig macht, steht die Website gleich mal auf der To-do-Liste.
Gleichzeitig gibt es aber auch Selbstständige, die schon länger unterwegs sind und dieses Projekt noch vor sich herschieben. Weil es schon ein Aufwand ist. Und weil es viele Entscheidungen nach sich zieht.
Ich zeige Ihnen daher die wichtigsten Fragen, die Sie für sich beantworten können sollten, bevor sie loslegen. Damit Sie Ihre Website letztendlich schneller aufbauen und ein besseres Ergebnis bekommen!
***
Wollen Sie sich in nächster Zeit selbstständig machen in der betrieblichen Prävention?
Falls ja: Schauen Sie auf www.pionierederpraevention.com/selbststaendig . Da finden Sie den kostenlosen Audiokurs "Erfolgreicher Start in die Selbstständigkeit". Hier bekommen Sie 3 Module in 3 Tagen, damit Sie richtig losstarten in Ihre Selbstständigkeit!
***
Lassen Sie mich eine kleine Geschichte erzählen:
Mein Papa war Hardware-Programmierer in den 1970er- und 1980er-Jahren. Dementsprechend waren wir immer ein technikaffiner Haushalt. Ich selbst habe als kleines Mädchen Ende der 1980er schon auf unserem Attari gespielt und habe es geliebt!
Als dann das Internet aufkam, hatten wir das natürlich auch gleich mal daheim. Und ich habe irgendwann mit 10, 12 Jahren auch einen HTML-Kurs für Kinder von meinem Papa bekommen. Dann habe ich begonnen erste kleine Websiten zu bauen.
Viele Jahre später habe ich dann mit Beginn meines Psychologie-Studiums eine Website erstellt auf dem Server der Uni mit all meinen Lernunterlagen und Zusammenfassungen von Skripten. Und die habe ich dann über viele Jahre betrieben und ständig aktualisiert.
Als ich mich selbständig gemacht habe, war für mich klar, dass ich viel von meiner Website selbst mache. Aber die Technik ist komplexer geworden, man lädt nicht mehr einfach html-Pakete auf einen Server hoch. Und auch ich lasse mir jetzt eine Basis-Website von anderen Leuten aufsetzen, bevor ich mich selbst daran mache, diese zu befüllen und zu adaptieren.
Was ich damit sagen will: Ich habe schon sehr viele Websiten erstellt und deshalb verstehe ich sehr gut, was daran alles mühsam ist. Auf der anderen Seite kann ich es aber nicht nachvollziehen, wie man heutzutage keine Website haben kann als Selbständige/r.
Wenn mir z.B. jemand einen Installateur empfiehlt, eine Masseurin oder einen Steuerberater, dann google ich diese doch zu allererst und will die Website sehen. Ich bin immer skeptisch, wenn keine Website vorhanden ist. Mein Vorurteil: altmodisch, unorganisiert.
Und wir müssen auch davon ausgehen, dass uns Interessierte zuerst mal googeln. Und dann haben wir selbst in der Hand, was diese über uns finden sollen.
Also ich gehe davon aus: Sie haben noch keine Website oder sind gerade im Aufbau.
Die 6 Fragen:
1. Was ist das Ziel der Website?
- Einfach nur, damit man ernst genommen wird, wenn es neue Kontakte gibt: Dann reicht wahrscheinlich eine Art Online-Visitenkarte.
- Wollen Sie neue KundInnen ansprechen? Dann muss die Website auch optimiert sein für Suchmaschinen oder es muss ein klares Marketing da sein, wie Leute die Website finden sollen (Werbeanzeigen, in wichtigen Branchen-Verzeichnissen aufgelistet, ...).
- Um StammkundInnen zu zeigen, was man noch so hat. Dann sind Texte anders als für NeukundInnen.
- ...
2. Wollen Sie regelmäßig neue Inhalte schreiben oder wird es eine statische Seite?
Regelmäßig neue Inhalte können z.B. sein: Neue Seminar-Termine oder Blogartikel, … Der große Vorteil: Suchmaschinen mögen das.
Und es kann dann auch sein, dass StammkundInnen oder BesucherInnen regelmäßig vorbeikommen auf der Website, um sich zu informieren. Dann wird gesehen, dass Sie sich auskennen und am Ball bleiben.
Falls Sie das Thema interessiert, empfehle ich den Kurs "Interesse wecken durch Content Marketing" in der Online-Bibliothek (für Mitglieder der Akademie "Pioniere der Prävention").
Eine statische Seite ist natürlich viel einfacher zu erstellen. Diese macht man einmal und dann steht sie.
Wenn Sie noch nie eine Website hatten, dann starten Sie einmal mit einer statischen Seite. Zum Beispiel einen Blog kann man in der Regel später auch noch hinzufügen. Dieser braucht ein regelmäßiges Commitment. Hier sollten Sie mind. 1-2x im Monat etwas Neues posten, damit es die gewünschte Wirkung hat. Und das kann im Arbeitsalltag zu viel sein.
3. Welche Bereiche sollen enthalten sein?
Für viele ist klar, dass sie eine "Über mich"-Seite brauchen und eine Beschreibung der Dienstleistungen. Aber was gibt's noch an Unterseiten? Was ist rechtlich notwendig?
Diese Dinge kann man sich bei KollegInnen abschauen. Für die Pioniere gibt es auch eine Checkliste in der Akademie-Bibliothek.
4. Was soll darauf stehen?
Nach dem vorherigen Punkt kennen wir nun die Abschnitte/Seiten. Aber wie genau sollen denn die Dinge formuliert werden? Per Du oder per Sie? Mit welchen Worten wollen Sie die eigene Dienstleistung beschreiben?
Wichtig: Sie schreiben die Texte NICHT für sich selbst, sondern für die Leute, die danach suchen. Also weniger Fachsprache! Überlegen Sie, wonach suchen die Leute? Wie beschreiben diese das Thema?
Dies Fragen kann man sehr technisch angehen mit Tools, die sozusagen Google und deren Suchergebnisse analysieren. Oder einfach aus der Erfahrung heraus durch Kundengespräche (Fragen, die die Leute haben) und das auf die Website übertragen. Und damit dann richtig gute Texte schreiben.
5. Wie soll die Website ausschauen?
Das ist hier im graphischen Sinne gemeint. Nämlich Corporate Design, Logo, Farben, Schriftart. Das kann man mit einem/r DesignerIn fixieren, das kann man aber auch selbst machen. Das ist keine Hexerei.
Was ich wichtig finde, wenn Sie etwas Konkretes ausgesucht haben (z.B. Farbe, Schriftart): Fixieren Sie das und schreiben Sie sich das auf! Damit Sie z.B. immer das gleiche Blau verwenden (z.B. für Logo, PPT-Folien, Drucksorten, …).
Dieser Design-Prozess sollte eigentlich schon vor dem Website-Aufbau stattfinden. Aber manche kommen erst im Rahmen der Homepage darauf, dass sie sich eigentlich entscheiden sollten, welche Schriftart, … verwendet wird, auch für Berichte und anderes.
Und das bitte NICHT abschauen bei KollegInnen! Ich kenne auch Leute, die dann plötzlich genau mein Grün verwendet haben. Und das finde ich seeeehr irritierend und macht keine große Lust auf die Person für Kooperation oder Weiterempfehlung.
6. Selbst machen oder auslagern?
Wenn Sie es auslagern: Welches Budget haben Sie zur Verfügung?
Es gibt auch einen Mittelweg: Eine Website aufsetzen lassen und dann einweisen lassen, wie man Dinge verändern kann. Das dauert für einen Profi nicht lange. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der IT-affin ist im Bekanntenkreis und Ihnen da helfen kann. Ich habe das auch so gemacht bei meiner ersten Website. Ich habe einen Freund aus dem Judo, der in der IT-Branche ist, engagiert. An der Stelle: Danke, Martin!
Wichtig: Auf JEDEN Fall die Zugangsdaten geben lassen als Admin! Damit Sie in das Backend, also hinter die Website, einsteigen und dort ändern können. Jede Person kann sterben oder in eine andere Branche wechseln. Dann will man darauf zugreifen können oder das an jemand anderen übergeben können.
Abschluss-Tipp:
Better done than perfect! Einfach mal starten! Ich überarbeite meine Website auch ständig. Jede Woche gibt es einen neuen Blogbeitrag. Und v.a. zu Beginn habe ich sicher jedes Monat an Inhalten, Layout, … herumgedoktert. Man findet immer wieder etwas, was man dann anders haben will. Aber legen Sie mal einen Grundstein!
Wenn Du Mitglied bist bei den "Pionieren der Prävention": Hol Dir gerne Feedback von mir und den anderen im Forum oder live bei den monatlichen Stammtischen!
Weitere Empfehlungen:
Podcast-Episode 3: "Deshalb müssen Sie sich positionieren"
Checkliste "Website-Aufbau: Diese Seiten gehören auf deine Website" (Akademie-Bibliothek)
Kurs "Interesse wecken durch Content Marketing" (Akademie-Bibliothek)
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
Related items
- Brandschutz psychologisch betrachtet - Interview durch Christian Lüthi (VBSF)
- Firmen beeinflussen? So geht's laut den Top-HR-Influencern Österreichs
- Wie kann KI die Prävention unterstützen? Reportage von "sicher & gesund 5.0"
- Warum ich mich selbst für den HR-Award nominiert habe
- Verhaltens- oder Verhältnisprävention? Kontinuum statt schwarz/weiß?