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Videokurse für Firmenkunden - sinnvoll, aber nicht unproblematisch...

Videokurse sind nicht für jede Zielgruppe optimal. Teilnehmende brauchen Medienkompetenz und uneingeschränkten Zugang zum Kurs. Der Einsatz beschränkt sich daher in der Regel auf Büroangestellte mit guter Internetverbindung und Kopfhörern.

In der Podcast-Episode 87 geht es um Videokurse für Firmenkunden. Ich erzähle Ihnen, wann voraufgezeichnete Videos sinnvoll und gut eingesetzt werden können in der betrieblichen Prävention. Und wir besprechen 3 große Bedenken, die ExpertInnen haben, wenn sie damit starten.

Videokurse haben den großen Vorteil, dass sie uns zeitlich und örtlich unabhängig machen. Im Gegensatz zu klassischer Präventionsarbeit, die vor Ort bei den Beschäftigten stattfindet mit Begehungen, Präsenz-Unterweisungen, Trainings oder Workshops.

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Wenn Sie schon länger zuhören: Vielen lieben Dank! Ich hoffe, Sie wissen, wie viel mir das bedeutet und wie sehr ich mich immer über das positive Feedback freue!

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Lassen Sie sich von mir auf eine Traumreise mitnehmen

Stellen Sie sich vor:

Sie wohnen auf Mallorca. Aber nicht direkt in Palma, sondern in einem kleinen, netten Ort ohne Touristen. Das ganze Jahr schönes Wetter und angenehmes Klima. Arbeiten, wann es für Sie passt. Untertags sind Sie viel am Strand oder in diesem netten Café um die Ecke. Sie arbeiten also eher abends oder am Wochenende, wenn die Strände so unangenehm voll sind. Sie arbeiten auf Ihrer schattigen Terrasse zwischen den Pinien-Bäumen, neben dem Pool, der so eine angenehme Kühle verströmt.

Klingt ganz gut, oder? Eine Illusion, mit der im Internet immer wieder geworben wird, wenn es darum geht Online-Kurse zu erstellen. Voll orts- und zeitunabhängig. Man kann leben und arbeiten, wann und wo man will.

Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber die Ansätze sind schon richtig. Wenn man Videokurse verkauft an FirmenkundInnen macht man sich zum Teil unabhängig von der Arbeit vor Ort. Weniger Begehungen. Weniger Präsenz-Seminare. Weniger Live-Trainings.

Wobei die wenigsten PräventionsexpertInnen, die ich kenne, deshalb nach Mallorca ziehen wollen. Sie wollen eher am Nachmittag für die Kinder da sein, wenn diese von der Schule kommen oder sie wollen sich flexibel um pflegebedürftige Angehörige kümmern usw. Auch dabei können Videokurse helfen!

Wenn es gut gemacht ist: Einmal erstellt, mehrfach an KundInnen verkauft. Und natürlich gibt es auch Vorteile für Firmen: Diese kann man sich zeitunabhängig anschauen. Man brauchen die MitarbeiterInnen nicht in einem Raum zu einem Zeitpunkt. Man kann diese auch noch nach 1 Jahr an neue MitarbeiterInnen weitergeben.

Und nun kommen die Tipps. Diese sind aus dem Kurs "Videokurse für Firmenkunden erstellen". Für alle Akademie-Mitglieder ist dieser in der Bibliothek zu finden: https://pionierederpraevention.com/courses/videokurse-fuer-firmenkunden/

Wann sind Videokurse sinnvoll einsetzbar?

Es gibt 3 Varianten:

1. Der ganze Kurs als Aufzeichnung

Vorteil:
Der Kurs ist beliebig oft einsetzbar ohne großen Mehraufwand. Wenn man im Kurs selbst nicht auf firmenspezifische Inhalte oder Situationen eingeht, kann man den Kurs sogar an unterschiedliche Firmen verkaufen und damit die Effizienz deutlich steigern!
Nachteil:
Ein reiner Videokurs ist für manche Personen nicht sehr attraktiv, weil die Verbindlichkeit fehlt. Ein schriftlicher Austausch (z.B. über ein Forum), Einsende-Aufgaben (Hausaufgaben zwischendurch), virtuelle Fragestunden (als Videokonferenz) oder auch ergänzende persönliche Beratungsstunden können dies ausgleichen. Das erhöht natürlich den zeitlich gebundenen Aufwand.

2. Zur Einstimmung vor einem Offline-Kurs

In diesem Fall werden nur ein Video oder wenige Videos aufgenommen mit den Basis-Informationen, die die Teilnehmenden vor dem Seminar bzw. Offline-Kurs wissen sollten. Man kann dies auch mit einer kleinen Vorab-Befragung kombinieren für mehr Interaktion.

Vorteil:
Man braucht beim Offline-Kurs nicht bei null beginnen. Das ist vor allem hilfreich, wenn die Teilnehmenden einen unterschiedlichen Wissensstand mitbringen.
Nachteil:
Es werden sich wahrscheinlich nicht alle Teilnehmenden die Zeit vorab nehmen. Eine konkrete Aufgabe/Hausübung, die man nur mit dem Video vorab beantworten kann, kann die Teilnahmequote erhöhen.

3. Nach einem Offline-Kurs

Hier kann man sein Seminar ergänzen mit vertiefenden Inhalten oder Transfer-Aufgaben für den Arbeitsalltag.

Vorteil:
Dadurch wird das Offline-Seminar nicht zu einer einmaligen Angelegenheit, sondern wird nachhaltiger wirken. Auch kann man so auf Personen eingehen, die bereits viel wissen und sich tiefer mit der Materie beschäftigen wollen. Dieses Extra ist sehr wertvoll. Das kann man sich entsprechend vergüten lassen vom Auftraggeber!
Nachteil:
Der Hauptkurs ist dennoch zeitlich gebunden und man kann ihn nicht beliebig oft für beliebig viele Teilnehmende abhalten (wie reine Videokurse).

 

Für wen sind Videokurse geeignet?

Ein Videokurs ist nicht für jede Zielgruppe optimal. Teilnehmende brauchen Medienkompetenz und uneingeschränkten Zugang zum Kurs. Der Einsatz beschränkt sich daher in der Regel auf Büroangestellte mit guter Internetverbindung und Kopfhörern (in Mehr-Personen-Büros).

Es ist auch daran zu denken, mit dem Auftraggeber (z.B. der Abteilungsleitung) zu vereinbaren, in welchem zeitlichen Umfang die Teilnehmenden von ihren Alltagsaufgaben freigestellt werden müssen für diese Fortbildung. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Teilnehmenden (v.a. bei reinen Videokursen) nie die Zeit nehmen, weil sie so im Stress sind.

 

Aber ganz so einfach ist die Sache mit Videokursen ja nicht

Es gibt auch viele Bedenken. In der Online-Akademie "Pioniere der Prävention" hatten wir einen Austausch dazu vor einigen Monaten. Da war großes Interesse an Videokursen da von vielen PräventionsexpertInnen, Aber auch Bedenken, Ängste und Vorurteile.

3 Fragen, die von Mitgliedern kamen

1. "Ich habe sehr wenig Erfahrung mit dem Aufnehmen von Videos. Aber immer wenn ich es probiert habe, hat es ewig gedauert und war so aufwändig. Die ganzen Kameraeinstellungen und ich hab mich ständig versprochen. Wie geht das leichter?"

 Kurze Videos aufnehmen, z.B. 5 min statt 60 min am Stück (schwerer aufzunehmen und schlechter zu schneiden, wenn sich etwas ändert oder man sich verspricht)

→ Nicht erstellen vor dem Kauf sondern zuerst auf den Vertrieb konzentrieren. Nicht einen großen Videokurs fertigstellen, den dann niemand kauft.

→ Zielgruppe festlegen, um richtigen Draht zu finden

→ Immer das gleiche anhaben, z.B. einfarbiges Aufnahme-Outfit

2. "In meinen Präsenzseminaren mag ich den Austausch mit den Teilnehmenden. Wie können die TN bei einem Videokurs Rückfragen stellen?"

Es gibt 4 Varianten:

  1. Forum, Kommentare unter Videos
  2. E-Mail
  3. Sprechstunden (z.B. telefonisch, Zoom)
  4. Live-Workshop als Ergänzung

3. "In meinen Präsenzseminaren ist es mir wichtig auf die Leute einzugehen. Wie kann man als Vortragende bei Onlinekursen "emotionale Zwischentöne" raushören, also zB ob die Leute gerade motiviert oder genervt sind von meinem Thema?"

→ Das ist nicht möglich bei nur Videokursen. Das geht nur bei Live-Terminen.

→ Bei Live-Terminen: Darauf achten, dass die Kamera von den Teilnehmenden angeschaltet wird bzw. bleibt.

 

Weiterer wichtiger Tipp

Erstellen Sie eine Checkliste für Videoaufnahmen:

  1. Laptop an Strom hängen
  2. Handy/Telefone auf stumm schalten oder umleiten
  3. Wenn möglich alle Windowstöne stumm schalten

Meine gesamte Checkliste finden Akademie-Mitglieder im Forum im Beitrag zum Monatsthema Mai 2022 - "Online arbeiten in der Prävention". Diese Checkliste verwende ich immer für alle Videoaufnahmen für Videokurse und Webinare!

Weitere Empfehlungen

Episode 45: "Online selbstbewusst präsentieren"

Episode 39: "3 Erfolgsfaktoren für interaktive Online-Workshops"

 

Für alle, die mehr dazu lernen wollen: www.PioniereDerPraevention.com – Online-Akademie. Der Mitgliederbereich ist vollgepackt mit Videokursen, Webinaren und einem Forum rund um die Beratung, den Erfolg und das Projektmanagement in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Veronika Jakl auf LinkedIn:
Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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