Wann Gruppenworkshops NICHT hilfreich sind
Damit Sie nicht in solchen Situationen einen Workshop ansetzen und sich nachher wundern, warum dieser in die Hose gegangen ist.
In der Podcast-Episode 76 geht es um die 4 Situationen, wann Gruppenworkshops NICHT hilfreich sind und vielleicht sogar mehr schaden als nutzen. Nach der Episode können Sie dies ganz bewusst vermeiden und werden auf andere Methoden zurückgreifen.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich LIEBE Gruppenworkshops. Als Arbeitspsychologin weiß ich, wie hilfreich sie sein können und welche großen Aha-Erlebnisse man damit erzielen kann in einem Team.
Ich setze Gruppenworkshops bei Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen, zur Führungskräfteentwicklung, bei Teamcoachings und in vielen anderen Varianten. Aber ich weiß mittlerweile auch, dass es einfach Situationen gibt, wo sie mehr schaden als nutzen.
Deshalb habe ich Ihnen eine Liste mit 4 Bedingungen gemacht, wo Gruppenworkshops NICHT hilfreich sind. Damit Sie nicht den Fehler machen und in solchen Situationen einen Workshop ansetzen und sich dann nachher wundern, warum der in die Hose gegangen ist.
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Die 4 Situationen, wann Gruppenworkshops NICHT hilfreich sind:
1. Wirklich schlechtes Sozialklima
Wenn das Sozialklima nicht passt, dann ist eine Gruppendiskussion vielleicht nicht der optimale Weg, um gute Maßnahmen zu finden (wenn es nicht gerade um dieses Thema geht).
2. Rahmenbedingungen passen einfach nicht
Wenn organisatorische Rahmenbedingungen nicht zu Gruppenworkshops passen, dann würde ich diese nicht anbieten.
- MitarbeiterInnen haben wirklich keine Zeit, weil z.B. Urlaubszeit ist.
- Es wird im Schichtbetrieb gearbeitet, wie in Krankenhäusern oder in der Produktion.
3. Individuum im Fokus
Wenn es nicht um ein Gruppenthema geht, sondern um ein individuelles Thema. Eventuell ist die Person nicht offen dafür, das vor einer Gruppe zu besprechen, wie z.B. individuelle Führungsproblematiken, persönliche Gesundheit.
Ein Gruppenworkshop hat den Nachteil, dass innerhalb der Gruppe eher sozial erwünscht geantwortet wird. Die Gruppensituation wirkt dann wie ein Gummiband, das die einzelne Person zurückhält. Man traut sich dann vielleicht weniger etwas zu sagen, das vor der Gruppe unangenehm ist oder was (v.a. innerbetrieblich) nachher negativ ausgelegt werden könnte.
4. ModeratorIn hat das Vertrauen der Gruppe nicht
Bei externen ModeratorInnen ist das immer zu Beginn ein Problem. Das kann man aber in der Regel lösen durch Foto und Kontaktdaten vorab, Zeit für Vertrauensaufbau am Workshop-Beginn usw.
Bei interner Moderation kann das noch schneller passieren, weil man ja in der Regel eine Vorgeschichte in der Firma hat. Beispielsweise kann es auch sein, dass die MitarbeiterInnen nicht glauben, dass alles anonym ist, was besprochen wird.
Hören Sie sich die Beispiele zu den 4 Punkten und die jeweiligen Lösungsmöglichkeiten gerne in dieser Podcast-Episode an!
Weitere Empfehlung:
Episode 58: Stolperfallen bei Gruppendiskussions-Moderation
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Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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