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Effektive Prompts für ChatGPT mit dem SOAR-Modell schreiben

Eine KI - wie ChatGPT - kann unglaublich mächtig sein, aber nur dann, wenn die Eingaben, also die Prompts, richtig formuliert sind.

In der Podcast-Episode 196 lernen Sie, wie Sie effektive Prompts für ChatGPT und andere KI-Tools schreiben, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ich zeige Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt mit der KI kommunizieren können, um bei alltäglichen Aufgaben oder größeren Projekten bessere Ergebnisse zu erreichen. Nach dieser Episode kennen Sie das SOAR-Modell und wann Sie es einsetzen sollten beim Prompten.

Ich zeige Ihnen heute also, wie Sie durch klare, strukturierte Prompts die Qualität Ihrer KI-Ergebnisse verbessern können. Damit Sie in Ihrer täglichen Arbeit noch effizienter mit ChatGPT umgehen und die Ergebnisse präzise auf Ihre Bedürfnisse abstimmen können.

Ich bin mit der Straßenbahn gefahren und vor mir saß eine Frau, die gerade mit ChatGPT geschrieben hat. Ich weiß, es ist unhöflich da mitzuschauen. Aber ich war trotzdem neugierig: Diese Frau ist offenbar eine Mama, die mit der Lehrerin ihres Kindes unzufrieden ist und sich einen höflichen Brief schreiben hat lassen, wo sie die Situation aus ihrer Sicht erklärt.

Ja! Das ist wirklich hilfreich im Alltag! So ein bisschen wie ein 2. Gehirn oder wie eine allwissende Freundin, die man schnell mal fragen kann. Und ich weiß aus vielen Gesprächen mit BGM'lerInnen und Fachkräften für Arbeitssicherheit: Viele von uns setzen ChatGPT & Co schon im Alltag ein. Aber manchmal noch ein bisschen vorsichtig und unsicher. Und darum möchte ich darauf eingehen und meine Erfahrungen weitergeben.

Trial und error

Grundsätzlich bin ich absolut davon überzeugt, dass "Trial and error" wichtig ist, also "Versuch und Irrtum". Weil anhand der Qualität der Antwort der KI erkennt man auch die Qualität des Prompts. Also: Anhand der Antwort erkennt man die Qualität der gestellten Frage.

Und deshalb ist es für mich total wichtig - v.a. bei kleineren täglichen Angaben, die ich mit ChatGPT mache - vorzugehen, als würde ich die Aufgabe einem Praktikanten oder einer Praktikantin geben. Das heißt: Schritt für Schritt mit den notwendigen Hintergrundinformationen.

Weil:
Wenn ich bestimmte Hintergrundinfos vergessen habe oder diese für selbstverständlich halte, dann merke ich anhand der Antwort, dass es eben nicht selbstverständlich ist und dass man das auch falsch verstehen kann.
Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass man hier auch herumprobiert und austestet, wie viel die KI eigentlich wissen muss, um gute Antworten zu liefern.

Aber:
Packen Sie dazu nicht alle, nicht zu viele Informationen oder Aufträge in den 1. Prompt, sondern stellen Sie zuerst die erste Teilaufgabe und chatten Sie dann wirklich schrittweise mit der KI, um ans Ziel zu kommen.
Ich erkläre zuerst das große Ganze und dann sage ich der KI, dass sie dieses Ergebnis in einfache Schritte aufteilen soll.

Beispiel:

  1. Ich will die Sicherheitskultur einer Firma verbessern. Teile dieses Ergebnis in einfache Schritte auf.

  2. Erweitere die Idee vom Schärfen des Sicherheitsbewusstseins, indem du weitere Details und Beispiele gibst.

Keine Angst:
Haben Sie auch keine Angst davor, der KI Feedback zu geben, Änderungswünsche anzubringen oder neue Anweisungen zu geben. Denn das Schöne an der KI ist, dass sie Ihnen nicht böse ist und unendlich viel Geduld hat.

Beispiel:
Ich habe ein Kinderbuch geschrieben ("Gute-Nacht-Geschichten für mehr Sicherheit und Gesundheit") und dieses auch mit vielen großen Bildern versehen (Zielgruppe 2-6jährige). Wenn mir Texte nicht gepasst haben, dann war das einfach zu ändern. Aber wenn Bilder nicht passen, dann muss man manchmal auch sehr viel Geduld mitbringen und herumprobieren. Aber irgendwann funktioniert es dann auch mit den Änderungswünschen.

SOAR-Modell

Für größere, wiederkehrende Prompts (da will ich möglichst viele Infos reinpacken) verwende ich das sogenannte SOAR-Modell:

1. Beschreibe die Situation mit deinen Hintergrundinformationen und Infos zum Kontext.

2. Beschreibe das übergeordnete Ziel ("Objective").

3. Beschreibe die genaue Aktion, die die KI ausführen soll.

4. Beschreibe das Resultat, das du am Ende sehen willst mit Rahmenbedingungen oder Beispielen.

Beispiel:

  • Situation: Ich bin beruflich XXX und ich halte einen Vortrag im Rahmen einer Konferenz für XXX. Mein Ziel ist es XXX. Die Zielgruppe besteht aus XXX.

  • Objective: Schreibe ein Skript für eine Rede von XXX Minuten Länge. Ich spreche ungefähr 150 Wörter pro Minute.

  • Action: Erstelle einen Vortrag zum Thema "XXX" mit der Kernbotschaft "XXX". Der Ton soll XXX sein.

    Einleitung: Beginne mit einem provozierenden Statement, einer persönlichen Geschichte oder einer überraschenden Statistik.

    Hauptteil: Verwende eine Aufzählung oder einen 3-teiligen Hauptteil, um die Inhalte strukturiert zu präsentieren. Achte darauf, dass die Informationen leicht merkbar sind, da keine Folien verwendet werden.

    Schluss: Schließe den Vortrag mit einem kurzen Satz oder einer Aufforderung ab, welche die Kernbotschaft widerspiegelt.

  • Resultat: Ein Redenskript mit X bis X Worten, das die Kernbotschaft klar vermittelt und durch Kontraste und Wiederholungen im Gedächtnis der Zuhörenden bleibt.

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Wenn Sie das genauer erfahren und mit mir gemeinsam ausprobieren wollen:
Ich habe einen KI-Workshop am 24.10. HIER finden Sie alle Informationen dazu.

Von 14:30 bis 16:00 Uhr gibt es Basis-Wissen für AnfängerInnen (Datenschutzeinstellungen, fertige Prompts von mir für typische Arbeitssituationen in der betrieblichen Prävention, ...). Und von 16:30 bis 18:00 Uhr gibt es eine Vertiefung für Fortgeschrittene (Datenanalyse großer Textmengen mithilfe von KI, Erstellung von visuellen Inhalten und Präsentationen, Erstellung eines eigenen Brand Voice Guides, Anpassung und Optimierung vorhandener Texte in unterschiedliche Formate und optional Entwicklung individueller GPTs (Chatbots) für spezielle Aufgaben).

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Eine KI, wie ChatGPT, kann unglaublich mächtig sein, aber nur dann, wenn die Eingaben, also die Prompts, richtig formuliert sind. Viele Nutzer:innen geben zu viele oder zu wenige Informationen auf einmal und sind dann frustriert, wenn das Ergebnis nicht passt. Der Schlüssel liegt darin, im Dialog zu bleiben mit der KI, die Antworten zu hinterfragen und mit Feedback zu arbeiten. Die KI wird nicht müde, sondern verbessert sich durch Ihre Anweisungen.

Wenn Sie die richtigen Techniken anwenden, können Sie durch ChatGPT nicht nur schneller arbeiten, sondern auch qualitativ hochwertigere Ergebnisse erzielen – sei es für Berichte, Präsentationen oder sogar kreative Aufgaben wie das Schreiben eines Kinderbuchs. Das Schöne ist, Sie können immer wieder Feedback geben und Änderungen vornehmen, ohne dass die KI "genervt" ist. Probieren Sie es aus – Schritt für Schritt und mit viel Geduld. Nutzen Sie das Feedback und optimieren Sie Ihre Prompts kontinuierlich!

Aufgabe der Woche:
Testen Sie das "Praktikant:innen-Prinzip" mit ChatGPT bei einer Ihrer täglichen Arbeitsaufgaben. Geben Sie klare, einfache Anweisungen und verbessern Sie das Ergebnis durch schrittweises Feedback. Schauen Sie, wie sich die Qualität Ihrer Resultate verändert.

Ich freue mich, wenn Sie das Ergebnis mit mir teilen per E-Mail oder via Direktnachricht auf LinkedIn!

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Veronika Jakl auf LinkedIn:
Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":

Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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