Politisch geprägte Prävention - Österr. Wahlprogramme 2024 im Fokus
Anlässlich der österreichischen Nationalratswahl 2024 werfen wir einen Blick auf die Wahlprogramme und die möglichen Konsequenzen für unsere Branche.
In der Podcast-Episode 195 sprechen wir über die politischen Unterschiede zwischen links und rechts, und wie diese grundlegend die Prävention und den Arbeitsschutz beeinflussen. Dabei geht es mir NICHT um Wahlempfehlungen, sondern um Reflexion und Ihre bewusste Entscheidung.
Nach dieser Episode wissen Sie, wie verschiedene politische Ansätze das Arbeitsumfeld und die Prävention in Unternehmen beeinflussen können.
Ich zeige Ihnen heute also die unterschiedlichen Vorstellungen von Prävention und Arbeitsschutz der politischen Parteien – und wie sich diese Unterschiede auf unseren Berufsalltag auswirken können. Damit Sie bewusster entscheiden können, was für Ihre Arbeit und Firmen wichtig ist, wenn Sie das nächste Mal wählen gehen.
Politik und Prävention:
Wenn Sie darüber nachdenken, wird schnell klar: Die Politik legt den Rahmen fest, in dem wir arbeiten. Stellen Sie sich vor, es gibt strengere gesetzliche Kontrollen hinsichtlich Arbeitsbedingungen im Homeoffice oder plötzlich weniger Vorschriften & Aufsichtsorgane durch eine Deregulierung – das beeinflusst direkt Ihre tägliche Arbeit. In der Prävention bestimmen oft gesetzliche Vorgaben, wie Arbeitssicherheit gestaltet ist, und wie weit wir gehen können in Firmen.
Gerade jetzt, vor der österreichischen Nationalratswahl 2024, wo das Parlament gewählt wird, sollte uns klar sein:
Jede Partei hat unterschiedliche Ansätze, was Prävention und Arbeitsschutz betrifft.
Politisch rechts & links unterscheiden sich schon grundlegend im Ansatz von Prävention.
Ich will hier keine Wahlempfehlung aussprechen, aber ich will, dass Sie wählen gehen, wenn Sie aus Österreich sind. Wir sind in unserer Branche einfach stark von Politik betroffen und sollten uns daher auch für die Politik engagieren, die wir uns wünschen. Zumindest mit einem Kreuzchen an der für uns richtigen Stelle in der Wahlkabine!
Ich weiß von vielen LinkedIn-Diskussionen, dass es ganz schnell hitzig werden kann bei dem Thema. Denn betriebliche Prävention kann man sehr unterschiedlich ausleben und auslegen. Und das kommt dann immer wieder vor in solchen Diskussionen: Wer ist wofür verantwortlich? Wie stark sollte man Beschäftigte einbinden und mitbestimmen lassen? Das sind alles Ausprägungen von politischen Einstellungen.
Diese Einteilung in politisch rechts und links klingt so ein bisschen nach Vereinfachung. Und das ist es auch.
In Österreich wird das teilweise auch als Kampfbegriff gegenüber politischen Gegnern gebraucht.
In Deutschland gibt's ja sogar die Partei "Die Linke". Das haben wir in Österreich nicht.
Mittlerweile arbeitet die Politikwissenschaft eher mit einem zweidimensionalen Modell:
Einerseits rechts - links (Marktfreiheit, Deregulierung vs. soziale Gerechtigkeit, Staat greift viel ein), andererseits liberal (Multikulti, Emanzipation, ...) vs. autoritär (traditionelle Einstellung, Sicherheitsstaat, ...)
Daraus ergeben sich auch Unterschiede zwischen den Parteien, was uns in der betrieblichen Prävention auch im Alltag betrifft:
-
Ausmaß an Vorgaben: Strengere Kontrollen vs. Deregulierung
-
Klientel-Politik - Wer ist uns wichtig? Teilweise konkrete Branchen in den Wahlprogrammen wie Gesundheitswesen, Polizei, Tourismus, Plattformarbeiter oder öffentlicher Dienst ganz allgemein.
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Was ist gute Arbeit? Mehr als Geld?
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Arbeitszeitverkürzung oder mehr Geld für Überstunden?
Ich gehe im Podcast die Parteiprogramme der österreichischen Parteien durch für die Nationalratswahl 2024.
Hören Sie sich diese spannenden Details an!
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Politische Entscheidungen haben direkte Auswirkungen auf unsere Arbeit im Bereich Prävention. Links und rechts unterscheiden sich nicht nur im Ansatz, sondern auch in der Frage, was für "gute Arbeit" steht und wie Arbeitsschutz gestaltet werden soll. Strengere Kontrollen und Deregulierung, Arbeitszeitverkürzung oder andere Maßnahmen – all das hat Auswirkungen auf Ihren Arbeitsalltag.
Wenn dann eine neue Regierung steht und diese ein Regierungsprogramm zusammengestellt hat, werde ich das sicher wieder auf Präventionsthemen hin untersuchen und dann mein Fazit veröffentlichen, wie auch schon in der Vergangenheit (für Österreich und Deutschland).
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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