Kommission "Arbeitnehmer-schutz" im Verband der europäischen Bauwirtschaft
Sicherheit und Gesundheit in der europäischen Baubranche waren das Thema der Kommission SOC-2 am 05.11.2015. Der Verband der europäischen Bauwirtschaft (FIEC) lud Arbeitgebervertreter zu einer Sitzung nach Brüssel (Belgien). Veronika Jakl wurde eingeladen um von ihren Erfahrungen aus einem Pilotprojekt mit der AUVA zu berichten.
Psychische Arbeitsbedingungen am Bau und bei Baufirmen sind ein sehr spannendes Themenfeld. Arbeitgeberverbände aus Spanien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Schweden diskutierten interessiert mit und zeigten großes Interesse an den Erfahrungen! In der Diskussion konnte man sehen, dass innerhalb der EU mit dem Thema sehr unterschiedlich umgeganden wird. Während Österreich die Evaluierung psychischer Belastungen fix im Gesetz verankert hat, haben dies viele andere Länder (noch) nicht so implementiert.
Es wurde in der Arbeitsgruppe diskutiert, wie man in der Praxis den "privaten Stress" vom "beruflichen Stress" trennen kann, wie man in kleinen und mittlernen Unternehmen (KMUs) mit dem Thema umgehen kann und welche speziellen psychischen Arbeitsbedingungen in der Baubranche herrschen.
Um ein paar Beispiele zu geben von sehr speziellen Rahmenbedingungen am Bau:
- ortsveränderliche Arbeitsplätze
- kleine, oft langjährig verbundene Teams mit enger Zusammenarbeit und hoher gegenseitiger Abhängigkeit
- Anrainer von Baustellen (Hauseigentümer, Fußgänger, Autofahrer, ...)
Beim Austausch auf europäischer Ebene konnte Veronika viel aufklären, worum es bei der Beurteilung von psychischen Arbeitsbedingungen geht und welche Messverfahren angewendet werden können. Ein weiterer Austausch und eine Kooperation um überall gute Standards zu schaffen wären sehr wünschenswert.
Link:
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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