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Workshop in 1 Tag designen: Mein KI-Workflow von Mo auf Di

Es war ein dialogisches Arbeiten – ein Hin und Her, ein Weiterentwickeln.

In der Podcast-Episode 220 erzähle ich Ihnen, wie ich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz einen interaktiven Workshop zum Thema "Positionierung" für meine Akademie-Mitglieder entworfen habe – und das innerhalb von nur 1,5 Tagen. Sie erfahren, wie mein konkreter Workflow ausgesehen hat und worauf man bei der Zusammenarbeit mit KI achten muss.

Nach dieser Episode haben Sie sicher Lust auch Ihr nächstes Seminar gemeinsam mit ChatGPT zu planen und Sie wissen dann, wie Sie die besten Impulse aus dem Dialog mit ChatGPT herausholen.

Ich zeige Ihnen also meinen Workflow, wie ich mit KI einen Workshop designt habe – von der ersten Idee bis zur finalen Einladung. Ein richtiges reales Beispiel!

Der Workshop "Positionierung erarbeiten – So differenzierst du dich vom Mitbewerb" für meine Akademie-Mitglieder hat am Dienstag am Nachmittag stattgefunden und ich habe am Montag in der Früh begonnen mit dem Brainstorming am Weg zu einem Arzttermin.

Ich habe zu dem Thema schon ähnliche Webinare gehalten. Das Thema war mir also nicht ganz neu. Aber für diesen Live-Workshop wollte ich mich weniger auf die fachliche Positionierung fokussieren (z.B. "Arbeitspsychologin mit Schwerpunkt Evaluierung psychischer Belastungen für Firmen in Wien & Umgebung"). Sondern mehr Fokussierung auf emotionale Positionierung legen: Was unterscheidet mich wirklich von meinem Mitbewerb? Was kann ich besser? Wieso sollten sich Firmen für mich entscheiden, wenn jemand genau das Gleiche anbietet und das vielleicht sogar billiger? Also musste ein neues Workshop-Konzept her!

Mein Workflow:

1. Strukturierung der Workshop-Idee

Zuerst habe ich meine Rohidee formuliert (übrigens mündlich während ich am Weg zu einem Arzttermin war) und wollte Feedback & zusätzliche Ideen. Ich habe ChatGPT ganz konkret gesagt:

"Ich möchte gerne einen zweistündigen Online-Workshop gestalten für meine Pioniere der Prävention zum Thema Positionierung erarbeiten und wie man sich von der Konkurrenz abhebt. Ich habe mir überlegt, [...]

Jetzt ist meine Frage, was übersehe ich hier bei diesem Workshop? Wie kann ich den noch besser machen? Welche Ideen hast du, um das noch griffiger herauszuarbeiten?"

ChatGPT hat mir dann geantwortet und in dieser Antwort waren dann:

  • Ergänzende inhaltliche Dimensionen

  • Methodische Ideen

  • Und 2 weitere Ideen (Transferaufgabe & Beispiele)

Das war schon sehr hilfreich! ChatGPT hat dann gleich vorgeschlagen einen Ablaufplan zu skizzieren, was ich bejaht habe.

2. Entwicklung des Ablaufplans

Dann hab ich mir das konkrete Stundenbild erstellen lassen. Zuerst mal einen Entwurf, den ich schrittweise verfeinert habe. Oft habe ich zuerst gebrainstormt mit ChatGPT und dann Feedback gegeben, was ich wo einbauen will. Zum Beispiel habe ich gesagt: 

"Ja, gerne noch ein paar Mini-Übungen, eventuell auch was in einer Breakoutsession."
Mir wurden dann 5 Übungen und ein paar Leitfragen für Gespräche vorgeschlagen.

Oder ich habe dann auch nachgefragt:
"Was meinst du denn mit der Übung genau: "Tandemarbeit in Breakouts (10 Min)"" und habe eine sehr ausführliche Antwort erhalten.

Und ich habe mir auch zu meinen eigenen Ideen Feedback geben lassen, wie:
"Was hältst du davon, wenn die Teilnehmenden sich wechselseitig Feedback zur eigenen Außenkommunikation geben, also zur eigenen Website? So, als Ausgangspunkt, um zu sehen, was da so ankommt und was man eventuell ändern muss. vielleicht mit einer Checkliste mit Eigenschaftswörtern zu den einzelnen Dimensionen oder so?"

Worauf man echt aufpassen muss, ist:
Dass die KI nicht nur alles super findet. Man muss also schon auch gezielt nach Kritik, möglichen Problemen oder Ergänzungen fragen. Das ist den Entwicklern von ChatGPT bekannt und es wird daran gearbeitet, dass die KI nicht nur "speichelleckerisch" unterwegs ist.

So habe ich dann auch mal gefragt:
"Welche kreative Coaching-Methode sollten wir noch einbauen? Was fehlt noch?"

So entstanden strukturierte Phasen im Workshop, Breakout-Sessions, Einzelarbeitsblöcke und klare Übergänge zwischen Reflexion und Umsetzung.

Am Ende habe ich dann nochmal das Stundenbild anpassen lassen. Da war ich dann übrigens schon vor dem PC, das war so kurz vor Mittag, und ich habe mit Bindestrichen als Aufzählungszeichen meine Gedanken strukturiert:

"OK, dann passe den Ablauf bitte wie folgt an:
- Den Einstieg kürzen auf 5min
- Vor jeglicher Selbsteinschätzung machen wir zuerst die Fremdeinschätzungen von Texten oder Websites. Die Auflösung, was andere über einen selbst denken, gibt es erst nach der Selbstreflexion.
- Füge vor der Selbstreflexion die Übung ein: XXX
- Füge die Fragen zur Selbstreflexion in das Design ein.
- Füge die Übung "XXX" ein.
- Vor dem Fixieren des nächsten Umsetzungsschrittes fügen wir diese emotionale Übung ein, wo XXX
- Lass die Tandemarbeit weg."

3. Beispiele & Unterlagen für die Übungen

Dann habe ich mir von ChatGPT zu einigen Übungen Beispiele, Leitfragen und Unterlagen erstellen lassen. Und die Prompts dazu? Die waren sehr informell, so als würde ich mit einer Praktikantin reden, wie zum Beispiel:
"Gib mir unterschiedlichste Beispiele für "Qualitäten, Kundenkommunikation, Werte/Emotionen, die Sie vermitteln" und woran man das selbst an sich bemerkt."

Diese Informationen habe ich bekommen und natürlich habe ich auch um die Struktur für meine Präsentationsfolien gebeten ("Gib mir die Struktur für meine Präsentation und die Inhalte").

Ich bin kein Fan davon, die KI gleich die ganze Präsentation erstellen zu lassen, z.B. wie mit Gamma. Ich persönlich mache es lieber so, dass ich mir die Inhalte von ChatGPT vorschreiben lasse und dann mit Kopieren & Einfügen in meine Powerpoint-Vorlage gebe. Da bin ich designmäßig unabhängig und bekomme ein gutes Gefühl für den Ablauf.

Während dem Erstellen der Präsentation hatte ich dann natürlich noch ein paar neue Ideen, die ich mit ChatGPT diskutiert habe, um dann den Ablaufplan nochmal zu ändern. Also zum Beispiel hat dann am Ende jede Person einen Pitch formuliert. Und dafür habe ich ChatGPT einen eigenen Prompt mit Platzhaltern entwickeln lassen. Ich bin so froh, dass die KI so geduldig ist mit mir!

4. Einladung

Am Ende meiner Konversation habe ich dann ChatGPT noch gebeten, das Einladungsmail zu formulieren auf Basis von dem, was wir besprochen haben. Und das habe ich dann in mein CustomGPT gegeben, wo ich mir immer aus Sicht meiner Zielgruppe Feedback hole.

Das CustomGPT verhält sich wie ein typisches Mitglied in meiner Online-Akademie, kennt deren Bedürfnisse und Vorlieben. So kann ich mir mit KI-Hilfe immer Feedback holen von meiner Zielgruppe und schauen, ob ich eben z.B. Einladungen gut und motivierend schreibe.

Das war dann so am Montag gegen 17:00 Uhr. Am Dienstag habe ich dann nur noch die Folien finalisiert und ein bisschen an einzelnen Übungen und Instruktionen geschraubt, damit ich gute Beispiele und hilfreiche Leitfragen habe für die Kleingruppen-Übungen. Und um 16:00 Uhr am Dienstag ist es dann losgegangen!

Mein Fazit:

KI ersetzt nicht das eigene Gespür für die Zielgruppe oder die Erfahrung mit Moderation & Gruppendynamik. Aber KI ist ein unschlagbarer Sparringspartner, wenn es darum geht,

  1. schnell Struktur in Ideen zu bringen (auch zwischendurch, wenn eine gute Idee beim Einkaufen oder beim Spazieren kommt),

  2. nicht mit einem leeren Blatt anzufangen und

  3. inspirierende Impulse zu erhalten.

Und ganz ehrlich:
Ich habe nicht innerhalb von zwei Minuten einen fertigen Zwei-Stunden-Workshop aus dem Boden gestampft. Das hat schon mehrere Stunden gedauert, bis alles so war, wie ich wollte. Aber es war ein dialogisches Arbeiten – ein Hin und Her, ein Weiterentwickeln.

In diesem Prozess hatte ich nie eine leere Seite vor mir. Ich hatte immer einen perfekten Assistenten an meiner Seite: Einen, der meine Rohideen feiner gemacht hat, der kreative Impulse eingebracht hat und der mir wertvolles Feedback auf meine eigenen Gedanken gegeben hat.

Gerade wenn man allein in seinem Büro sitzt und einen neuen Workshop "aus dem Kopf" formen will, ist so ein Sparringspartner extrem viel wert, finde ich.

Wenn Sie das mehr interessiert:
Ich habe 3 KI-Video-Kurse mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Prompt-Vorlagen.

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":

Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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