Selbstständige Mama - Das 3. Halbjahr
Ehrliche Einblicke in meinen Arbeitsalltag als selbstständige Mama: Was lief super beim Arbeiten? Was war eine Katastrophe?
In der Podcast-Episode 137 erzähle ich Ihnen mal wieder ein Update, wie es mir als selbstständige Mama so geht. Denn meine Tochter ist jetzt 1,5 Jahre alt und in den letzten 6 Monaten hat sich natürlich vieles verändert.
Das ist inzwischen eine regelmäßige Serie hier im Podcast:
- Episode 54: Selbstständig mit Kind - Tipps von PräventionsexpertInnen
- Episode 84: Selbstständige Mama - Die ersten 6 Monate
- Episode 111: Selbstständige Mama - Das zweite Halbjahr
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Wollen Sie sich in nächster Zeit selbstständig machen in der betrieblichen Prävention?
Falls ja: Schauen Sie auf www.pionierederpraevention.com/selbststaendig . Da finden Sie den kostenlosen Audiokurs "Erfolgreicher Start in die Selbstständigkeit": 3 Module in 3 Tagen, damit Sie richtig losstarten in die Selbstständigkeit!
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Ich bin ja schon seit 13 Jahren selbstständig.
Zuerst war ich sehr unsicher, wie die Selbstständigkeit mit der Elternschaft vereinbar ist. Da habe ich viel Angst gehabt: Werde ich Kund:innen verlieren, weil ich einige Monate weg bin? Wie werde ich Kinderbetreuung mit Kund:innen-Terminen vereinbaren können?
Und deshalb will ich hier im Podcast regelmäßig ehrliche Einblicke bieten.
Meine Tochter ist jetzt 1,5 Jahre alt. Für alle, die keine Kinder haben, klingt das vielleicht als wäre sie schon aus dem Gröbsten raus. Aber: Sie hat eigentlich gerade gehen gelernt, will aber noch viel getragen werden. Und sie spricht nur wenige Worte. Ein paar mehr Baby-Gebärden, aber trotzdem ist es noch oft ein Raten, was sie jetzt will.
Was ich so gehört habe von anderen:
- "Du bist so präsent."
- "Beeindruckend, wie du das alles unter einen Hut bekommst."
Aber das ist Schein!
Wichtig dafür: Die Kommunikation nach außen auf gleichbleibendem Niveau beibehalten.
Unsere Aufteilung für beide Eltern in Vollzeit:
Mein Mann steht früher auf, geht dafür aber schon um 14:00 Uhr von der Arbeit nach Hause, mit 1 langen Tag pro Woche.
Ich arbeite am Nachmittag + am Wochenende + an Feiertagen im Büro. Wenn ich sonst Kund:innen-Termine habe, übernehmen die Großeltern die Kinderbetreuung.
Das heißt, wir haben sehr wenig Familienzeit. Aber das ist nur bis zum Kindergarteneintritt so (also es ist ein knappes halbes Jahr so zu überbrücken).
Das Problem:
Alle sozialen Aktivitäten sind in der Regel am Wochenende (Freunde treffen, Familienfeiern, ...). Und selbst wenn alle anderen in Pension oder selbst in Elternzeit sind: Es werden Treffen immer am Wochenende ausgemacht und nicht z.B. an einem Donnerstag am Vormittag. Und dann fällt meine Arbeitszeit flach und nicht die meines Mannes.
Ich selbst habe im letzten halben Jahr 2 große und 1 kleinen Firmenkunden betreut, natürlich die Online-Akademie, den Präsenz-Workshop im Mai und einige Vorträge und Seminare gegeben.
Unsere Tochter liebt in der Regel Babysitting: Das ist super! Und die Großeltern genießen das jetzt auch. Unser Kind lässt sich sogar schon mit dem Auto abholen.
Koordination nicht unterschätzen:
Im Moment bin ich viel auf der anderen Seite der Stadt bei einem Kunden. Wenn der Termin für 09:00 Uhr angesetzt ist, muss ich um 08:00 Uhr wegfahren, denn die Fahrtzeit beträgt 45 min. und da ich einen Puffer einrechne, plane ich mit 1 Stunde.
Das heißt, die Großeltern sind um 07:45 Uhr bei uns. Und müssen daher um 06:30 Uhr aufstehen, was sie sonst auch nie machen, weil sie eben im Ruhestand sind.
Unser Kind schläft aber in der Regel bis 07:00 oder 07:30 Uhr, manchmal sogar bis nach 08:00 Uhr, wenn am Vortag viel los war. Da ist das Aufwecken manchmal wirklich unmöglich.
Tipp:
Wenn der Termin einmal früher aus ist, dann genießt doch das organisierte Babysitting! Ich habe das auch schon mal gemacht. Dann habe ich entweder die Zeit im Auto genossen, habe noch etwas gearbeitet oder in Ruhe etwas Ungesundes gegessen, oder es mir auf der Parkbank oder im Kaffeehaus gemütlich gemacht.
Helfen lassen!
Ich hatte eine sehr mühsame Situation im letzten halben Jahr:
Da ist mir am Abend eingefallen, dass ich am nächsten Tag um 17:00 Uhr Passfotos brauche von meinem Kind für die Kindergarten-Anmeldung.
Und ich wusste, dass ich am nächsten Tag um 08:00 Uhr früh weg muss, weil ich einen Vortrag in einer anderen Stadt gehalten habe. Und dann erst um 15:30 Uhr nach Hause komme und nach 90 min. schon wieder weg muss zu diesem Kindergarten-Termin.
Wie habe ich das gelöst?
Ich habe am Abend meinen Mann eingespannt, um das Kind zu bespaßen, so dass es glücklich ausschaut und lächelt, während ich zwischendurch ein paar passende Fotos geschossen habe.
Am nächsten Tag habe ich diese aus dem Zug heraus meinem Vater geschickt, der schon in Pension ist, damit dieser sich ums Ausdrucken kümmert, während meine Tochter von meiner Mutter betreut wurde.
So bin ich dann also heim gekommen, hatte 90 min. Zeit mit meiner Tochter und fertige Fotos.
Die Großeltern sind so unterstützend, wenn sie merken, dass ich sie brauche und auch, weil sie die Kleine regelmäßig sehen wollen.
Daher: Josi wurde ca. zweimal pro Woche gebabysittet im letzten halben Jahr. Mittlerweile kann sie auch über einen ganzen Arbeitstag bei Oma & Opa bleiben, von 9:00 bis 16:00 Uhr. Das machen wir selten, aber es funktioniert.
Und die Großeltern haben sich inzwischen auch ausgestattet mit viel Spielzeug & Co ;)
Es gibt aber auch extreme Wochen, wie es im Mai war: Da war mein Kind 4 Tage hintereinander bei (unterschiedlichen) Großeltern. Und es ging echt gut!
Am Montag hatte ich den Präsenz-Workshop der Pioniere der Prävention. Und Dienstag bis Donnerstag war dann gleich anschließend das Forum Prävention, wo ich war und auch einen Vortrag gehalten habe.
Die Großeltern waren danach streichfähig ?, aber es hat funktioniert.
Was mich irre macht:
Leute, die lieber dreimal in einer Stunde anrufen, aber keine Mailbox-Nachricht hinterlassen, kein Mail oder keine SMS schicken. Denn da kann ich untertags nicht einschätzen, ob es das wert ist, neben dem Kind zurückzurufen.
Ich nehme nämlich halbberufliche Termine am liebsten mit Kind wahr. Zum Beispiel die Award-Verleihung von "Top 50 HR-Influencer". Da wurde eine Kinderbetreuung erwähnt in der Einladung und dass ich ein Kind mitbringen darf. Also habe ich dann Kind + Mann mitgenommen. Eine andere Kollegin war mit einem 7 Wochen altem Baby da und die Kinderbetreuung vor Ort war wirklich super. Das ist ideal!
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Ich kenne aktuell einige Präventionsexpert:innen mit Kindern zwischen 1 und 2 Jahren. Dazu gibt’s eine Diskussionsrunde beim diesjährigen Online-Kongress "Pioniere der Prävention".
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Ausblick:
Die Kindergarten-Eingewöhnung ist demnächst. Da bin ich sehr gespannt!
In der Zeit habe ich fast keine beruflichen Termine untertags eingeteilt. Denn ich bereite mich aufs Schlimmste vor (wochenlang mit ihr in den KiGa gehen zu müssen und nicht weggehen zu dürfen) und hoffe auf das Beste.
Danach werden sich die Arbeitszeiten wieder ändern von mir. Ich kann dann am Vormittag und am frühen Nachmittag arbeiten. Und am Wochenende oder abends werde ich noch ein bisschen Zeit brauchen, damit sich alles ausgeht.
Was aktuell noch ein Thema ist:
Ich war bisher nicht über Nacht weg. Meine Tochter ist es gewohnt, dass sie bei uns im Bett schläft und Mama halt immer da ist, wenn sie in der Nacht wach wird. Das schränkt mich aktuell noch sehr ein, was Termine angeht, die weiter weg sind von Wien oder überhaupt mit Übernachtung sind, wie Teambuildings. Aber das werden wir in den kommenden Monaten angehen und das auch üben.
Wie ist das bei Ihnen? Schreiben Sie mir gerne auf LinkedIn oder Twitter mit dem Hashtag pionierederpraevention oder wenn Sie schüchtern sind, geht auch eine Direktnachricht ;-)
Weitere Empfehlungen:
Wenn das heute die erste Folge war, die Sie rund um mein Abenteuer als selbstständige Mama hören und wissen wollen, wie das angefangen hat, dann empfehle ich:
- Episode 54: Selbstständig mit Kind - Tipps von PräventionsexpertInnen
- Episode 84: Selbstständige Mama - Die ersten 6 Monate
- Episode 111: Selbstständige Mama - Das zweite Halbjahr
Und wenn Sie sich mit anderen selbstständigen Mamas weiterentwickeln wollen: Schauen Sie vorbei unter www.PioniereDerPraevention.com – Das ist ein großes Netzwerk von Selbstständigen und innerbetrieblichen Fachkräften aus Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, Arbeitspsychologie und sogar einige Behörden-VertreterInnen.
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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