Persönliches posten auf Social Media als FachexpertIn?
Diese Episode ist NICHT für Sie, wenn Sie Facebook, LinkedIn oder Instagram für Zeitverschwendung halten oder dort nur privat nach Kochrezepten, Bastelanleitungen, Erziehungs-Tipps für Ihre Haustiere oder Yoga-Übungen suchen.
Was posten Sie öffentlich auf Social Media? Wie persönlich werden Sie? Und wo ziehen Sie die Grenze zu Ihrem Privatleben?
In der Podcast-Episode 103 geht es um die persönlichen Grenzen von Social-Media-Marketing und welche Vor- und Nachteile es hat, hier Dinge von sich preiszugeben. Diese Podcast-Episode ist für Sie, wenn Sie bewusst Social-Media-Marketing betreiben oder es anfangen wollen. Social-Media-Marketing ist speziell und kann für PräventionsexpertInnen viel bringen, wenn man es strategisch angeht.
Das hat uns auch Donato Muro beim Online-Kongress "Pioniere der Prävention 2022" gezeigt. Er hat sich nämlich als Arbeits- und Brandschützer Tausende Follower auf mehreren Kanälen parallel aufgebaut. Sehr beeindruckend! Im Podcast gibt es einen Ausschnitt vom Vortrag von Donato Muro. Da hören Sie seine Meinung und unsere Diskussion dazu.
In der heutigen Podcast-Episode wollen wir uns jetzt einer Spezialfrage dazu widmen: Sollte man persönliche Postings auf Social Media machen?
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Wollen Sie sich in nächster Zeit selbstständig machen in der betrieblichen Prävention?
Falls ja, dann schauen Sie doch auf www.pionierederpraevention.com/selbststaendig . Da finden Sie den kostenlosen Audiokurs "Erfolgreicher Start in die Selbstständigkeit" mit 3 Modulen in 3 Tagen, damit Sie richtig losstarten in die Selbstständigkeit.
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Sollte man persönliche Postings auf Social Media machen? Wenn ja: Wie persönlich ist OK? Ist ein Kommentar zum letzten Fußball-Darby OK? Soll man die Geburt des eigenen Kindes bekanntgeben? Was ist mit der eigenen politischen Einstellung zum Tagesgeschehen?
Ich bin mir sicher, Sie haben gerade diese Fragen im Kopf für sich schon spontan beantwortet.
Warum ist es wichtig sich damit zu beschäftigen?
Sobald man anfängt auf Social Media zu posten, stellen sich unweigerlich die Fragen: Was soll ich posten? Reicht es, wenn ich meine aktuellen Seminartermine bekanntgebe und vielleicht ab und zu ein Selfie von einer Begehung oder von einem Workshop poste? Oder kann es vielleicht sogar sinnvoll sein, persönliche Dinge zu posten?
Wenn Sie mir folgen, z.B. auf LinkedIn, wissen Sie, wie ich zu diesem Thema mittlerweile stehe.
Ich bin davon überzeugt, dass es Sinn macht, bis zu einem gewissen Grad die eigenen persönlichen Erlebnisse, Meinungen und Hobbies in Social Media einzubringen!
Vor ein paar Wochen habe ich in diesem Podcast ja auch eine Episode gemacht darüber, wie man Storytelling umsetzen kann mit Alltagsgeschichten, die man erlebt hat. Da habe ich 2 Geschichten erzählt, die ich genau so (inkl. Fotos) auf LinkedIn gepostet habe.
Eine Geschichte war über meine Tomatenzucht im Garten und ein Gespräch darüber mit der Mutter einer Freundin. OK, das war nicht sehr tiefgehend, aber ich habe doch persönliche Hobbies erzählt und was ich in meiner Freizeit mache. Da gehen Sie jetzt wahrscheinlich mit, oder?
Die zweite Geschichte in der Episode damals war von der Geburt meiner Tochter und der nachfolgenden Lungenembolie. Das ist seeehr persönlich.
Ich muss auch zugeben, da habe ich lange mit mir gerungen, ob ich das öffentlich machen soll. Ich habe mich dann dafür entschieden, weil es eben so ein einschneidendes Erlebnis war. Das hat mich sehr getroffen und gleichzeitig habe ich für mich daraus viel gelernt. Und es ist ja nochmals gut ausgegangen.
Ich habe es auch erst gepostet, als es wirklich vorbei war, also nicht direkt aus dem Krankenhaus. Da konnte ich dann damit umgehen. Ich habe viele gute Wünsche bekommen und auch Nachrichten von anderen Eltern, wie sie die Zeit so erlebt haben. Das brachte mir also persönliche Kontakte und Gespräche, die ich sonst nicht gehabt hätte im Business-Kontext.
Wie schaut's jetzt aus mit persönlichen Meinungen oder Einstellungen? Auch da bin ich mittlerweile viel offener als früher, zu Beginn meiner Selbstständigkeit. Weil ich glaube, dass ich damit positiv aussieben kann, wer mit mir zusammenarbeiten will.
Wenn ich z.B. grundlegende politische oder gesellschaftliche Haltungen öffentlich mache, dann kann das viele gute Folgen haben. Menschen, die komplett anders ticken als ich, werden abgeschreckt. Gottseidank! Und Menschen, die ähnlich ticken, freuen sich oft drüber, wenn ich es öffentlich sage. Zumindest bekomme ich diese Rückmeldung!
Das heißt nicht, dass ich in einer Blase von gleichdenkenden Menschen leben will, aber Leute, die anders denken als ich, können sich dann selbst entscheiden, ob sie mich gut finden und ob sie gerne mit mir arbeiten wollen. Und das erspart uns auf beiden Seiten Zeit!
Wenn Sie dazu gern ein paar Beispiele hätten:
- Podcast-Episode 46: "Frauen sind doch mitgemeint" - Gendern in Wort & Schrift
- Podcast-Episode 64: "Diversity im BGM - mühsam, aber notwendig"
- Podcast-Episode 88: "6 Personen, die kein Mitglied werden sollten, bei den Pionieren der Prävention"
- Podcast-Episode 90: "Wird Präventionskultur überschätzt?"
Zu allen Episoden gibt's natürlich auch immer mehrere Social-Media-Postings!
Also: Sie müssen Ihren eigenen Weg finden. Es gibt kein richtig oder falsch. Versuchen Sie es mal vorsichtig (Achtung: Internet vergisst nie!). Vielleicht bekommen Sie ja dann positives Feedback und erleben tiefere, ehrlichere Gespräche als sonst auf Social Media.
Wenn Sie jemanden kennen, für die/den der Podcast wertvoll sein können, dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung!
Wenn Sie sich mit Gleichgesinnten weiterentwickeln wollen: Schauen Sie vorbei unter www.PioniereDerPraevention.com – großes Netzwerk von Selbstständigen und innerbetrieblichen Fachkräften aus Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, Arbeitspsychologie und sogar einigen Behörden-VertreterInnen.
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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