Sichtbarkeit erhöhen als Selbstständige:r
Selbst die beste Strategie bringt wenig, wenn sie nur sporadisch umgesetzt wird.
In der Podcast-Episode 211 sprechen wir über die Auswahl des richtigen Marketingweges für Ihre Beratungstätigkeit. Wir klären, warum es so wichtig ist, den Weg zu wählen, der zu Ihnen und Ihrer Zielgruppe passt und wie Sie vermeiden, sich auf Kanäle festzulegen, die Sie nicht langfristig durchhalten können. Nach dieser Episode wissen Sie, wie Sie Ihre Marketingstrategie so gestalten, dass sie authentisch, nachhaltig und zielgruppenorientiert ist.
Ich zeige Ihnen heute also, wie Sie den passenden Marketingweg für Ihre Beratungsleistungen finden – abgestimmt auf Ihre persönlichen Vorlieben und die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe. Damit Sie langfristig erfolgreich sind, ohne sich in Strategien zu verlieren, die nicht zu Ihnen passen.
Viele selbstständige Beraterinnen und Berater stehen irgendwann vor der Frage: "Wie mache ich mich sichtbar und gewinne neue Kund:innen?"
Ein bekanntes Zitat von Albert Einstein lautet: "Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren." Doch der Schlüssel liegt darin, den richtigen Weg von Anfang an zu wählen, damit es nicht zu Frustrationen kommt.
Warum ist dieses Thema so wichtig?
Weil es einen riesigen Unterschied macht, ob Sie sich als Berater:in wohlfühlen mit dem Marketingkanal, den Sie haben. Wenn man sich überhaupt nicht wohlfühlt, sich in Videos zu zeigen, dann sind wahrscheinlich YouTube-Videos nicht der richtige Weg. Oder auch, wenn sich Ihre Zielgruppe ganz wo anders aufhält. Oder wenn Sie viel lieber etwas anderes machen, z.B. sich direkt auszutauschen und sich Netzwerke aufzubauen.
Viele machen den Fehler, dass sie sich auf Marketingwege einlassen oder einlassen wollen, die nicht zu ihnen passen. Sie sagen dann Sätze wie: "Ich will dieses Social Media ja nicht, aber ich glaub, ich sollte da was machen." Doch das führt oft dazu, dass Sie die Aktivitäten nicht langfristig durchhalten und schnell die Motivation verlieren.
Eine zentrale Erkenntnis:
Machen Sie nichts, was Sie nicht langfristig durchhalten können oder wollen. Natürlich können Sie Strategien anpassen, aber eine gewisse Kontinuität ist essenziell.
Das bedeutet auch:
Der "richtige" Weg hängt nicht nur von Ihren Vorlieben ab, sondern auch von der Zielgruppe. Wo ist Ihre Zielgruppe unterwegs? Was liest sie? Welche Kanäle nutzt sie aktiv?
Es gibt unzählige Marketingkanäle:
- Persönliche Netzwerke
- Vorträge
- Webinare
- Newsletter
- Messestände
- Telefonische Kaltakquise
- Postwurf-Sendungen
- Online-Werbeanzeigen, z.B. auf Google
- Suchmaschinenoptimierte Website
- Social Media
Darunter gibt es dann jeweils verschiedene Strategien. Beispielsweise kann man bei Social Media selbst Inhalte posten, Kommentare bei anderen hinterlassen, Personen direkt kontaktieren oder in Gruppen aktiv werden.
Wenn Sie sich fragen: "Warum glaube ich, dass ich Social Media nutzen muss?", dann bedenken Sie, dass es durchaus erfolgreiche Berater:innen gibt, die komplett ohne Social Media arbeiten. Manche haben nicht einmal eine Website – auch wenn ich das nicht unbedingt empfehlen würde. Aber es zeigt, dass es auch andere Wege gibt, wenn der Rest der Strategie stimmt.
Die Wahl des richtigen Marketingkanals hängt also nicht nur von Ihren Präferenzen ab, sondern auch von Ihrer Zielgruppe und wie weit diese in ihrer Entscheidung schon fortgeschritten ist.
Viele Beraterinnen und Berater denken, sie müssten "alles" machen – von Social Media über Netzwerktreffen bis hin zu E-Mail-Kampagnen. Doch das ist nicht notwendig. Vielmehr geht es darum, gezielt die Methoden auszuwählen, die wirklich zu Ihnen und Ihrer Zielgruppe passen.
Einige Beispiele zur Verdeutlichung:
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Wenn Ihre Zielgruppe CEOs von Tech-Startups sind: Diese Personen sind oft stark auf digitalen Plattformen wie LinkedIn oder in spezialisierten Online-Communities aktiv und lesen Tech-Blogs. Hier könnten regelmäßig veröffentlichte Fachartikel oder kurze Videos auf LinkedIn sinnvoll sein, um Ihre Expertise sichtbar zu machen.
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Wenn Sie Spezialist:in für Maschinensicherheit sind, die/der alle Leute im eigenen Landkreis kennt und am liebsten Leute miteinander vernetzt und Ihre Zielgruppe in Ihrem Landkreis verankert ist: Hier könnten lokale Netzwerktreffen, Branchen-Events oder Kooperationen mit regionalen Partner:innen effektiver sein als Social Media-Kampagnen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kundenreise
Überlegen Sie sich:
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Wie gut kennt Ihre Zielgruppe Sie bereits? Menschen, die Sie noch nicht kennen, benötigen andere Informationen als jene, die bereits mit Ihnen in Kontakt standen. Während neue Kontakte eher allgemeine Informationen und Einblicke in Ihre Expertise benötigen, erwarten bestehende Kontakte detaillierte Inhalte und konkrete Lösungen.
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Hat Ihre Zielgruppe bereits ein Problembewusstsein? Wenn Ihre potenziellen Kund:innen ihr Problem noch nicht klar erkannt haben, müssen Sie zunächst Aufklärung betreiben. Falls das Problembewusstsein bereits vorhanden ist, geht es darum, Vertrauen aufzubauen und konkrete Lösungen anzubieten.
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Wo steht die Zielgruppe in ihrer Kaufentscheidung? Manche Interessent:innen sind noch in der Orientierungsphase, während andere bereits kurz vor einer Entscheidung stehen. Je nach Standpunkt benötigen sie unterschiedliche Inhalte – von informativen Blogbeiträgen bis hin zu persönlichen Beratungsgesprächen.
Was bedeutet das für Sie?
Nutzen Sie Ihre eigenen Stärken und Vorlieben – sei es schriftliche Kommunikation, persönliche Gespräche oder multimediale Inhalte – und bringen Sie diese mit den Kanälen Ihrer Zielgruppe in Einklang.
Und es heißt auch strategisch zu denken:
Ein PDF-Download auf der eigenen Website "10 Gründe, warum Sie BGM in Ihrer Firma machen sollten" bringt wenig, weil Menschen, die man noch überzeugen muss von BGM, landen höchstwahrscheinlich NICHT auf Ihrer Website.
Oder auch:
Ein Blogartikel darüber, warum Sie welches Messverfahren bei Lärmmessungen bevorzugen, wird die Zielgruppe nicht interessieren, die Ihre Lärmmessungen einkauft, oder?
Deswegen muss man eine Kombination vor Augen haben aus
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eigenen Vorlieben für Kommunikation
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eigenen Stärken
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Zielgruppenanalyse
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Kundenreise
Aber ich verstehe natürlich:
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Am Beginn der Selbstständigkeit muss man auch Dinge ausprobieren, um mal zu schauen, was überhaupt wie ankommt und um herauszufinden, was Ihnen liegt und was Sie langfristig durchhalten können.
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Ein breiteres Spektrum hilft, sich gegen Schwankungen oder Änderungen auf einzelnen Plattformen abzusichern. Ich würde nie nur auf 1 Karte setzen. Vor allem bei Social Media baut man sich sonst eine Existenz auf "geborgtem Land" aus. Algorithmen und Plattformen können sich über Nacht ändern.
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Kund:innen benötigen oft mehrere Berührungspunkte, bevor sie eine Entscheidung treffen. Unterschiedliche Kanäle unterstützen verschiedene Phasen der Kundenreise – von Bewusstseinsbildung über Vertrauen bis zur Kaufentscheidung.
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Verschiedene Kanäle sprechen vielleicht unterschiedliche Teile Ihrer Zielgruppe an.
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Über die Jahre kann sich natürlich auch das Verhalten der Kund:innen ändern. Wer mehrere Kanäle nutzt, kann sich besser an neue Entwicklungen anpassen.
Und denken Sie daran:
Ich z.B. habe LinkedIn und diesen Podcast als Hauptkanäle für mich fixiert. Früher habe ich noch ganz viele andere Sachen gemacht, wie YouTube, Blogbeiträge, Facebook, XING, Twitter. Inzwischen schaue ich, dass ich 1 Podcast-Episode pro Woche mache als ein langes Format. Meine Mitarbeiterin Sabine macht mithilfe von KI daraus einen Blogartikel ohne viel Aufwand. Und ich verwende die Inhalte aus diesem Podcast als Basis für LinkedIn-Beiträge. Und so habe ich die Synergieeffekte und kann Inhalte oft verwenden in verschiedenen Formaten. Andere Social-Media-Kanäle bespiele ich gar nicht mehr fix. Aber das ist nur meine Strategie, die halt auch viel auf Social Media setzt im Moment.
Aber worüber ich jetzt noch nicht berichtet habe, sind meine Vorträge, die ich recht strategisch halte vor meiner Zielgruppe sowie meine wöchentlichen Newsletter (die Sie vielleicht ja auch lesen).
Aber meine Zielgruppe ist NICHT ihre Zielgruppe!
Und wie gesagt: Es gibt genug erfolgreiche Berater:innen, die komplett ohne Social Media arbeiten!
In meiner Online-Akademie "Pioniere der Prävention" gibt es dazu einen speziellen Kurs, nämlich "Marketing-Plan fürs nächste Jahr". Dort führen wir Sie Schritt für Schritt durch diesen Prozess – inklusive Selbsteinschätzungstests, die Ihnen helfen, Ihre bevorzugten Methoden zu identifizieren sowie praktischer KI-Prompts, um Ihre Zielgruppe besser zu verstehen und die passenden Marketingkanäle auszuwählen.
Und zum Abschluss gibt es in dieser Podcast-Folge meine Tipps als Song! KI macht es möglich ;) Hören Sie rein!
Zusammenfassung
Der richtige Marketingweg hängt sowohl von Ihren persönlichen Stärken und Vorlieben ab als auch von Ihrer Zielgruppe und deren Bedürfnissen. Entscheidend ist, dass Sie nichts tun, was Sie nicht durchhalten können oder was nicht zu Ihnen passt. Nutzen Sie die Vielzahl an Kanälen strategisch und mit Bedacht.
Aufgabe der Woche
Setzen Sie sich hin und überlegen Sie, welche Marketingkanäle Ihnen wirklich liegen und wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Machen Sie eine Liste mit möglichen Ansätzen, die zu Ihnen passen, und wählen Sie die aus, auf die Sie sich konzentrieren möchten.
Wie ist das bei Ihnen? Schreiben Sie mir gerne ein E-Mail oder eine Direktnachricht auf LinkedIn.

Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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