So reflektieren Sie Ihre eigene Arbeit - 5 Möglichkeiten
Wir sollten nicht nur vor uns hin arbeiten, sondern regelmäßig das große Ganze betrachten! Gerade Selbstständige sollten AN ihrem Business arbeiten und nicht nur IN Ihrem Business.
Viele von uns sind Einzelkämpfer:innen als Selbstständige oder auch in einer Organisation. Heute reden wir darüber, wie Sie trotzdem die Wirksamkeit Ihrer Arbeit und Ihre eigenen Emotionen reflektieren können. Damit Sie die richtigen Entscheidungen für Ihre berufliche Zukunft treffen und zufriedener sind beim Arbeiten. Ich zeige Ihnen 5 verschiedene Wege, wie wir Präventionsexpert:innen unsere Arbeit reflektieren können.
Auch ich selbst brauche es regelmäßig, dass ich über meine Arbeit, meine Leistung und die Gespräche, die ich führe, bewusst nachdenke. Dass ich überlege, was ich in Zukunft anders machen will. Dass ich reflektiere, wie es mir in gewissen Situationen gegangen ist. Weil es einfach vorkommen kann, dass mich ein Gespräch noch länger verfolgt und ich viel grüble, wie es so gelaufen ist und warum.
Auch abseits von bestimmten Gesprächen, finde ich es extrem wichtig, dass ich in regelmäßigen Abständen über meine Selbstständigkeit als Ganzes nachdenke:
- Passt es für mich noch, wie ich arbeite?
- Finde ich meine Angebote gut?
- Will ich mit anderen Leuten zusammenarbeiten?
- Bin ich zufrieden mit meinem Einkommen?
Warum ist das Thema wichtig?
Wir sollten nicht nur vor uns hin arbeiten, sondern regelmäßig das große Ganze betrachten! Gerade Selbstständige sollten an ihrem Business arbeiten und nicht nur IN Ihrem Business: Also abseits vom Arbeitsalltag und konkreten Projekten das Reflektieren von eigenem Verhalten und eigenen Entscheidungen. Denn sonst werden wir immer das gleiche machen wie bisher und können uns nicht weiterentwickeln.
Warum ist es schwierig?
Viele arbeiten allein (soloselbstständig) oder - wie ich - mit Assistenz oder sind alleine in einer Organisation für das Thema zuständig. Viele haben keine direkten KollegInnen.
Da Weihnachten ja die Zeit der Reflexion & der Einkehr ist, können auch wir das nutzen für unsere Reflexion. An sich ist das regelmäßig, z.B. monatlich, empfehlenswert. Aber zum Jahresende bietet sich zumindest eine Jahres-Reflexion an.
5 Wege um die eigene Arbeit zu reflektieren
1. Selbst Coaching in Anspruch nehmen
Man kann mit einem Profi reflektieren, wie es einem gerade geht oder wie man mit schwierigen KundInnen umgehen soll. Supervision ist in Gesundheitsberufen üblich. Viel zu wenig aber in der betrieblichen Prävention.
Mir hilft das regelmäßig. Auch die Akademie "Pioniere der Prävention" ist ein Produkt eines Coachings gewesen, wo ich lange gezögert habe, ob ich dieses Projekt angehen möchte. Ich habe dann aber reflektiert, mit welchen Personen ich gerne arbeite. Und bei PräventionsexpertInnen hat einfach mein Herz 'ja' gesagt, stärker noch als bei der Arbeit mit Führungskräften.
2. Bewusste Reflexion
Man kann sich selbst beispielsweise vor einem Gespräch/Meeting/Workshop/Training eine Aufgabe stellen und währenddessen bewusst auf 1 Aspekt achten, wie z.B. Geschwindigkeit beim Sprechen oder zuhören/andere Person reden lassen.
Aufnahme von Session/Workshops mit Handy oder Diktaphon klingt vielleicht erstmal seltsam. Aber es ist extrem hilfreich.
Wichtig: Immer um Erlaubnis bitten!
Es geht aber nicht um mein Gegenüber, sondern um MEIN Verhalten (meine Wortwahl, meine Fragen, mein bewusstes Schweigen)! Wenn man sagt, man will das machen, damit man sich besser daran erinnert oder für die eigene Weiterbildung, dann geht das in der Regel in Ordnung.
4. Reflexion mit KollegInnen
Das erweitert den Blickwinkel. Es zeigt auf, wie man es noch machen kann. Wenn man selbst im Tunnel ist, ist es schwierig das zu sehen.
Mit wem? Mit direkten KollegInnen (wenn angestellt in Abteilung) oder mit Menschen aus der Branche in einem vertraulichen Rahmen, wie der Stammtisch bei uns in der Akademie oder bei längerer Weiterbildung (wenn solo unterwegs).
Verbale Reflexion gibt’s eben auch bei unseren monatlichen Stammtischen der Pioniere:
- "Wie hätte ich noch reagieren können?"
- "Was soll ich beim nächsten Gespräch machen?"
Das zeigt viele Denkrichtungen auf. Ich bringe dann gerne psychologische Modelle ein und mein Wissen aus dem Coaching.
5. Schriftliche Reflexion mit Anleitung
Da sollte man sich Zeit nehmen dafür. Die Anleitung / das Arbeitsbuch ist von einem Profi erstellt, aber man kann es zeitunabhängig irgendwann ausfüllen.
Tipps für Pioniere (in der Bibliothek gibt’s einiges zu diesem Thema):
- Lösungsfokussiertes Selbstcoaching
- Meine nächsten 12 Monate – eine systematische Jahresplanung
- Die etwas andere Quartalsplanung
- Welche Positionierung soll ich wählen? – Eine Entscheidungshilfe
Wenn Sie jemanden kennen, für die/den der Podcast wertvoll sein könnte, dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung!
Wenn Sie an den monatlichen Stammtischen mit KollegInnen teilnehmen wollen und gemeinsam mit uns reflektieren: Schauen Sie vorbei unter www.PioniereDerPraevention.com – Das ist ein großes Netzwerk von Selbstständigen und innerbetrieblichen Fachkräften aus Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, Arbeitspsychologie und sogar einigen Behörden-VertreterInnen.
Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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