Wie KI-Stimmen Ihre Prävention verbessern können - 10 Einsatzmöglichkeiten
Sprachassistenten sind in vielen Haushalten angekommen. Sogar meine 2jährige Nichte liebt es, Alexa zu sagen, dass sie ein Elefanten-Törööö machen soll.
In der Podcast-Episode 215 geht es um die spannende Frage, wie man KI-generierte Stimmen in der betrieblichen Prävention nutzen kann. Sie erfahren, welche Möglichkeiten diese Technologie bietet, warum sie so nützlich ist und welche Vorteile sie im Vergleich zum eigenen Vorlesen hat.
Nach dieser Episode wissen Sie, wie Sie KI-Stimmen für Schulungen, Gesundheitsimpulse oder Notfallprozeduren einsetzen können – und warum das nicht nur praktisch, sondern auch inklusiv und effizient ist.
Ich zeige Ihnen heute also, wie "Text-to-Speech" Ihre Arbeit in der Prävention erleichtern und verbessern kann – und das weit über klassische Hörbücher hinaus. Damit Sie neue, innovative Methoden kennenlernen, die Mitarbeitende effektiv unterstützen und gleichzeitig für mehr Barrierefreiheit, Flexibilität und Effizienz sorgen.
Letzte Woche im Podcast gab es ja eine Premiere und zwar ein Hörbuch, eine Kurzgeschichte, die ich erstellt habe mit ChatGPT und die auch von einer KI-Stimme vorgelesen wurde. Und deshalb will ich hier im Podcast ein paar Ideen bringen, wie man solche KI-Stimmen noch einsetzen kann. Denn es gibt weit mehr Möglichkeiten als nur Hörbücher!
Wir leben in einer Zeit, in der digitale Unterstützung immer selbstverständlicher wird. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri sind in vielen Haushalten angekommen. Sogar meine 2jährige Nichte liebt es, Alexa zu sagen, dass sie ein Elefanten-Törööö machen soll.
Gleichzeitig gibt es aber in Unternehmen oft noch starre Formate: Texte müssen gelesen oder Videos geschaut werden. Aber was, wenn Mitarbeitende gerade nicht auf einen Bildschirm schauen können – oder wollen?
"Text-to-Speech" bietet hier eine großartige Lösung. Statt auf einen Monitor zu starren, können Mitarbeitende Audioanleitungen hören – sei es für ergonomische Übungen, Sicherheitsunterweisungen oder Reflexionsübungen.
Welche Möglichkeiten gibt es konkret?
Hier sind 10 Beispiele, wie man "Text to Speech" (also Texte, die von einer KI vorgelesen werden) verwenden kann in der betrieblichen Prävention:
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Anleitungen, die durch ergonomische Übungen oder richtige Arbeitsplatzgestaltung führen. Das ist super, wenn Mitarbeitende dabei nicht auf einen Bildschirm schauen müssen.
Beispiel: Ich habe ja selbst eine Isa am Schreibtisch - ein Gerät, das mich regelmäßig an ergonomische Übungen erinnert - aber mir ist aufgefallen, dadurch, dass es keine Audio-Ausgabe hat, tu ich mir manchmal schwer die Geschwindigkeit einzuhalten, weil ich ja nicht immer gleichzeitig hinschauen kann auf den Bildschirm, wenn ich z.B. den Kopf dehnen soll nach hinten.
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Barrierefreie Schulungsinhalte: Für Mitarbeitende mit Sehbeeinträchtigungen oder mit Lese-Schwäche können Schulungsunterlagen oder Arbeitsanweisungen per TTS zugänglich gemacht werden.
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Audioanleitungen für Sicherheitsunterweisungen, die Mitarbeitende flexibel abrufen können, z.B. bei neuen Maschinen oder Arbeitsumgebungen, wo man nicht am Computer sitzen kann nebenbei, sondern sich um eine Maschine herumbewegen will mit einem Bluetooth-Knopfhörer im Ohr.
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Automatisierte Sprachausgabe von Notfallprozeduren, die in stressigen Situationen klare, ruhige Anweisungen geben. Das könnte dann z.B. über einen Lautsprecher durchgesagt werden.
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Kurze, entspannende Audioimpulse oder geführte Atemübungen, die Mitarbeitende zwischendurch abrufen können, um Stress zu reduzieren oder auch bei längeren Seminaren, so dass man als Seminarleiter:in nicht selbst die ganze Zeit vorlesen muss.
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Tägliche Audio-Impulse: Tägliche Gesundheits- oder Sicherheitstipps per Sprachnachricht, die Mitarbeitende z.B. morgens oder während der Pausen hören können.
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Bei Schulungen, um die Einleitung für Rollenspiele realistischer zu gestalten, z.B. in einer Ausbildung in Konfliktmanagement und da hört man dann einen Audiopart, wo jeweils beide Mitarbeiter:innen ihren Standpunkt klar machen. Und im Anschluss folgt ein Rollenspiel, wie man in der Situation als Führungskraft agieren würde.
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"Text-to-Speech" kann genutzt werden, um anonymisierte Rückmeldungen von Mitarbeitenden in Besprechungen vorzulesen, ohne die Quelle zu verraten. Das ist ein bisschen wie eine anonyme Zeugenaussage im Fernsehen vor einer Schattenwand. Diese kann man dann einspielen.
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Geführte Reflexionsübungen für Führungskräfte: Audioanleitungen, die Führungskräfte durch Reflexionsprozesse zu Themen wie Kommunikation oder Stressbewältigung führen.
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Wöchentliche Updates zu Gesundheitsthemen: Regelmäßige, kurze Audiobeiträge über aktuelle Themen im Bereich Arbeitssicherheit oder BGM, die wie ein Mini-Podcast funktionieren, wie ein eigener Podcast in der Firma.
Sie sind neugierig, wie sich das anhört? Hören Sie rein in die Beispiele im Podcast!
Welche Vorteile bringt das?
"Text-to-Speech", also KI-generierte Stimmen, sind nicht nur praktisch, sondern auch effizient und inklusiv. Hier einige der größten Vorteile im Vergleich zum eigenen Vorlesen:
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Mehrsprachigkeit: Inhalte können automatisch in verschiedenen Sprachen bereitgestellt werden. Das geht in jeder Sprache. Das erhöht die Barrierefreiheit deutlich. Wie das klingen könnte, hören Sie in dieser Folge.
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Mitarbeitende mit Seh- oder Leseschwierigkeiten profitieren von der automatischen Sprachausgabe, ohne auf zusätzliche Unterstützung angewiesen zu sein.
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Flexibilität: Anleitungen können auch dann gehört werden, wenn das Lesen nebenbei nicht möglich oder nicht sinnvoll ist.
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So viele Vorleser, wie man will: Bei Schulungen oder Rollenspielen können durch TTS unterschiedliche Rollen, Stimmungen oder Gesprächspartner:innen simuliert werden. Durch die unbegrenzten Sprecher-Ressourcen gibt es keine Notwendigkeit, Kolleg:innen für Sprachaufnahmen zu gewinnen – die KI übernimmt das.
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Es ist emotionaler, wenn man eine andere Stimme einbaut, als wenn man das alles selbst liest – das macht Inhalte lebendiger.
Wenn Sie wissen wollen, wie das technisch geht, dann melden Sie sich gerne bei mir!
Zusammenfassung:
"Text-to-Speech" ist weit mehr als nur eine technische Spielerei – es kann Ihre Arbeit in der Prävention flexibler, inklusiver und effizienter machen. Ob für Schulungen, Gesundheitsimpulse oder Sicherheitsanweisungen: Die Möglichkeiten sind riesig!
Aufgabe der Woche:
Überlegen Sie, wo in Ihrem Arbeitsbereich Audioinhalte eine sinnvolle Ergänzung sein könnten. Vielleicht in Schulungen, für Anleitungen oder als täglicher Gesundheits-Impuls? Probieren Sie es aus!
Kleiner Tipp:
Wenn Sie 150 Ideen bekommen möchten, wie Sie KI im Arbeitsalltag nutzen können, dann schauen Sie gerne auf meine Website, wo Sie sich ein kostenloses PDF downloaden können mit ganz vielen Ideen, wie auch ich ChatGPT & Co täglich einsetze.

Veronika Jakl
Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".
Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.
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