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Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit. 2. Intrinsify Meetup Wien.

Welche Verantwortung tragen Organisationen und Führungskräfte für die Sicherheit und Gesundheit der MitarbeiterInnen? Welchen Teil tragen diese selbst bei? Und braucht eine neue Arbeitswelt auch neu gedachte Prävention? All das und noch viel mehr wurde von einer engagierten Gruppe unter Veronikas Leitung diskutiert.

Bei den Intrinsify meetup's treffen sich UnternehmerInnen, Personalisten, BeraterInnen und Querdenker um sich im Open-Space-Format über die neue Arbeitswelt auszutauschen. Ich brachte diesen April die Session "Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit ein". Die ca. 30 TeilnehmerInnen konnten sich zwischen den Sessions frei bewegen und sich dort einbringen, wo sie wollten.

3 Hauptfragen

Zu Beginn hab ich bei der 45-min-Session in den Raum gestellt:

  • Wofür sind UnternehmerInnen udn Führungskräfte verantwortlich? Wofür sind die MitarbeiterInnen verantwortlich?
  • Wie können Menschen zur Prävention ermutigt werden?
  • Braucht eine moderne Arbeitswelt eine andere Prävention?

Und nach einer kleinen Einleitung über die gesetzlichen Rahmenbedingungen (z.B ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz, ...) ging es schon mit den 13 TeilnehmerInnen flott los und wir sind in die Diskussion eingestiegen.

Es war fast schwer den Überblick bei all den aufgebrachten Aspekten und Geschichten zu behalten. Daher musste dann das Flipchart herhalten.

Kernpunkte

Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen, war für uns ein wichtiger Faktor die Kultur, die in einer Organisation, einem Team oder einer Branche herrscht. 

Was ist gewünscht von der Firma? Welches Führungsverständnis bringen die Menschen mit? Werden z.B. Pausen "erlaubt" oder bekommt man dann blöde Sprüche? Aber wir haben auch erarbeitet, dass es Personen gibt, die gern einen 5-9-Job haben der für sie nur zum Geld verdienen ist, und es gibt es Personen, die alles für den Job tun würden. Bei der zweiten Gruppe ist es schwierig, diese vor Überarbeitung zu schützen, wei es sie es ja auch gern machen. 

Zur Führung haben wir natürlich auch gesundheitsschädliches Verhalten bzw. gesundes Führen angerissen. Kann eine Führungskraft Leadership entwickeln oder ist sie nur ManagerIn?

Die Fürsorge bzw. Verantwortung, die wir für uns oder andere zeigen, legt den Grundstein für jede Präventionskultur.

Welche Eigenverantwortung nehmen die MitarbeiterInnen wahr? Wollen wirklich alle Personen auch Eigenverantwortung leben? Das wurde kontrovers diskutiert. Es wurde auch in dem Raum geworfen, dass nicht alle Personen Selbstfürsorge auch gelernt haben.

Die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich einig, dass Führungskräfte den Rahmen und Angebote schaffen. Sie leben Pausenverhalten vor, geben Schutzausrüstung aus und ermöglichen z.B. gutes Essen in der Firma. Aber heuzutage sind bei vielen Changeprozessen schnelle Führungswechsel Alltag und das fördert nicht die Verantwortungsübernahme.

Auch KollegInnen können Verantwortung tragen und Fürsorge zeigen indem sie nachfragen, wenn es uns schlecht geht, indem sie achtsam sind und indem sie das Wort für uns erheben, wenn wir es selbst nicht können.

Wir sollten jedenfalls weg von einer Schuldkultur und hin zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der den Beitrag aller Systemfaktoren erkennt.

Wenn wir über die neue Arbeitswelt sprechen, ist natürlich das Schlagwort "Digitalisierung" nicht weit weg. Unser Fazit: Roboter können keine Empathie zeigen. Das sind die Vorzüge von Menschen! Aber es werden wohl neue Jobs geschaffen und diese werden mit neuen Qualifikationen einhergehen. 

Liebe Leser, ihr seht, dass die Diskussion sehr bunt und vielfältig war! Und genau so ist ja auch die Arbeitswelt!

Danke an alle, die dabei waren! Würde mich freuen beim nächsten meetup die Diskussion fortzuführen!

Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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