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Podcast "Der Flaneur": Andere von meinem Wissen und meinen Ideen überzeugen

Podcast "Der Flaneur": Andere von meinem Wissen und meinen Ideen überzeugen Bastian Wilkat, Der Flaneur

Führungskräfte und ExpertInnen jonglieren täglich mit Projektideen, mit Fachwissen und mit Informationen. Wie können Sie andere davon überzeugen? Bastian Wilkat bat Veronika Jakl um einen Beitrag für den Podcast "Der Flaneur".

Sie wollen andere von Ihrer Idee überzeugen.
Sie wollen, dass man Ihnen zuhört.
Und Sie wollen, dass man Ihre Projekte umsetzt.

Wie kann das am besten gelingen? Veronika Jakl gibt 3 praxisnahe Tipps!

 

Episode 58. "Wie kann ich andere von meinen Ideen und meinem Wissen überzeugen?"

Ein 5-Minuten-Statement von Veronika Jakl.

Link zum Anhören

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Transkript der Folge

Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer,

täglich jonglieren Sie mit Projektideen, mit Fachwissen und mit Informationen.
Sie wollen andere von Ihrer Idee überzeugen.
Sie wollen, dass man Ihnen zuhört.
Und Sie wollen, dass man Ihre Projekte umsetzt.

 

Mein Name ist Veronika Jakl und ich bin Arbeitspsychologin.

Oft denk ich mir auch:
Wie kann ich diese Führungskraft dazu bringen, wertschätzend zu kommunizieren?
Es gibt so viele wissenschaftliche Studien rund um psychische Gesundheit.
Warum checken die Leute nicht, was gut für sie ist?

Ich kenn auch das Gefühl bei einer Diskussion, dass man die einzig richtige Antwort hat, aber der Gesprächspartner es einfach nicht versteht.
Aber in Wirklichkeit denkt der sich das Gleiche wahrscheinlich auch über mich.

Hier sind 3 Tipps, wie SIE andere von Ihren Ideen und Ihrem Wissen überzeugen können:

 

1. Um überzeugend zu sein, muss man zuhören können.

Die Bedürfnisse und Wünsche der anderen kennenlernen und respektieren.
Was sind die Ziele meines Gesprächspartners? Will er/sie mehr Umsatz, Rechtssicherheit oder motiviertere MitarbeiterInnen?
Wenn Sie nicht zuhören, werden Sie ziemlich sicher nicht die richtigen Worte finden um von Ihrer Idee zu überzeugen.
Nur wenn ich die Bedürfnisse und den Fokus meines Gesprächspartners kenne, kann ich auch meine Kommunikation anpassen.

Ich geb Ihnen mal ein Beispiel:

Variante 1:

„Ich sag’s Ihnen! Sie müssen ganz dringend dieses Projektmanagement-Tool kaufen! Sonst kann das nie etwas werden und unsere Projekte werden immer schief gehen.“

 

Variante 2:

„Wenn ich Sie richtig verstanden hab, dann ist es Ihnen wirklich wichtig, dass wir die Projekte fristgerecht dem Kunden übergeben.
Und in letzter Zeit ist da ja wirklich ein bisschen was schief gegangen.
Ich glaub, mit einem guten Projektmanagement-Tool könnten wir uns zeitlich besser organisieren und den Überblick über die Deadlines behalten.
Soll ich Ihnen zeigen, wie wir das hier in der Firma umsetzen könnten?“

Wenn Sie Chef wären, welche Variante würde Sie mehr überzeugen?

 

2. Seien Sie sympathisch!

Sympathie ist ein wichtiger Business-Faktor, der viel zu oft unterschätzt wird.

Wenn Sie mit Ihrem Gesprächspartner auf einer Wellenlänge sind,
dann ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass die Person Ihnen gerne zuhört.
Und dass man Ihre Expertise ernst nimmt.

Sie müssen sich dafür nicht künstlich verstellen oder mit jedem die besten Freunde werden.
Aber seien Sie aufmerksam.
Wir mögen Menschen, die uns schon etwas geben bevor wir etwas für sie tun.
Geben Sie daher zum Beispiel Buchtipps, wenn es gerade passt oder helfen Sie dem Gegenüber in schwierigen Zeiten.

Es wird offensichtlich, wenn Sie an das Gegenteil denken.
Nehmen Sie Ratschläge an von jemandem, der Ihnen absolut unsympathisch ist?
Jemand, der Sie nur nervt? Wahrscheinlich nicht.

Wenn man den Gesprächspartner sogar hasst, kann das dazu führen,
dass man seine Meinung in die gegenteilige Richtung verändert.

Wenn der Idiot irgendetwas super findet und ich fands vorher ganz OK,
dann kann es passieren dass ich meine Meinung ändere
und jetzt die ganzen Nachteile noch mehr wahrnehme.
Und jetzt find ichs eigentlich nicht mehr so gut.
Einfach weil der Idiot es super findet.

Das ist das Phänomen der Reaktanz.

Deshalb ist es so wichtig, dass man dem Gegenüber sympathisch ist, wenn man ihn beeinflussen möchte.

Also: Zeigen Sie echtes, persönliches Interesse an Ihrem Gegenüber.
Nehmen Sie dessen Sorgen und Sichtweisen ernst.

Und lassen Sie sich oft blicken.
Allein der regelmäßige Kontakt führt zu mehr Sympathie!
Ich lasse mich auch eher von Freunden überzeugen als von Menschen, die ich gerade 5min kenne.

 

3. Seien Sie kein Oberlehrer!

Als Kind einer Lehrerfamilie kann ich das sagen:
Niemand mag es belehrt zu werden.
Und Ihr ganzes Wissen hilft Ihnen nichts, wenn Ihnen niemand zuhört.

Wissen allein reicht einfach nicht. Manchmal ist es sogar schädlich.
Also halten Sie keine Vorträge.
Auch Sie haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und könnten sich ja mal irren.

Versuchen Sie klare Antworten zu geben auf die offenen Fragen.
Erklären Sie, warum Sie sich zum Beispiel für eine bestimmte Vorgehensweise entscheiden würden.


Treten Sie in einen Dialog mit Ihren KollegInnen und Vorgesetzten.
Gehen Sie auf Vorbehalte und Kritik offen ein.
Dann kann man auf Augenhöhe miteinander reden und gemeinsam die beste Lösung finden.

 

Und jetzt noch ein Bonustipps zum Schluss:

Schonen Sie Ihre eigenen Ressourcen.
Ärgern Sie sich nicht über Dinge, die Sie nicht ändern können.
Erfreuen Sie sich lieber an den kleinen Erfolgen und haben Sie Geduld.

Bieten Sie Ihr Fachwissen und Ihre Ideen an.
Natürlich angepasst an die Bedürfnisse und die Motive von Ihrem Gegenüber.
Liefern Sie alles am Silbertablet, in mundgerechten Häppchen.
Aber annehmen, schlucken und verdauen muss ihr Ansprechpartner das schon selbst.
Auch wenn Sie noch so gerne nachhelfen würden!

 

Ich wünsch Ihnen viel Erfolg mit Ihren Projektideen!
Überzeugen Sie mit Ihrem Fachwissen!

Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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