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Mit eigenen Songs Seminare lebendiger starten – auch wenn Sie nicht singen können

In der Podcast-Episode 217 geht es um eine kreative Methode, um Seminare und Vorträge mit Schwung zu starten: den Einsatz von eigens erstellten Songs! Ich spiele Ihnen da auch einige Hörbeispiele von meinen Vorträgen vor. Außerdem hören Sie einen Ausschnitt von der KI-Tagung, bei der die BGM-Managerin und Führungskräftetrainerin Sandra Kuhn-Krainick erzählt, wie sie Songs zur Wissensvermittlung nutzt.

Nach dieser Episode wissen Sie, wie Sie mit KI-Tools schnell eigene Lieder erstellen können und welche Elemente einen guten "Lern-Song" ausmachen aus wissenschaftlicher Sicht.

Ich zeige Ihnen heute also, wie Sie mit selbst erstellten Songs Seminare und Unterweisungen lebendiger gestalten und das Lernen unterstützen können. Damit Sie Ihre Teilnehmenden von Anfang an emotional abholen, die Lernatmosphäre verbessern und auch in Online-Veranstaltungen einen schwungvollen Einstieg haben.

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum."
Friedrich Nietzsche

Wie geht's Ihnen, wenn Sie Ihr Lieblingslied hören?
Also ich werde sofort in eine bestimmte Stimmung versetzt.

Ein fröhliches Lied hebt die Laune, ein ruhiger Song beruhigt und ein kreativer, selbst gemachter Song zum Seminarbeginn kann Neugierde wecken, die Teilnehmenden überraschen und sofort für eine lockere Atmosphäre sorgen.

Genau das habe ich selbst erlebt – unter anderem bei einer KI-Tagung und mehreren KI-Workshops. Die Rückmeldungen? Begeistert! Musik bringt Emotionen ins Spiel und das schafft eine direkte Verbindung zu den Zuhörenden.

Und auch wir in der betrieblichen Prävention können Songs gezielt nutzen zur Wissensvermittlung und zum Aufpeppen von Vorträgen oder Seminaren.

  • Musik aktiviert das Gehirn auf eine ganz andere Weise als gesprochene Worte.

  • Lieder helfen dabei, sich Informationen besser zu merken – das ist wissenschaftlich belegt.

  • Gerade bei Online-Veranstaltungen überbrückt ein Song die unangenehme "technische Stille" am Anfang. Statt "Können Sie mich hören? Ja, wir fangen gleich an …" und dann peinlicher Stille, gibt es einen musikalischen Einstieg. Das lockert auf, macht neugierig und hebt die Stimmung.

Im Podcast hören Sie ein paar konkrete Beispiele! Da spiele ich drei verschiedene Ausschnitte aus meinen Vorträgen ein, wo ich den Einstieg mit jeweils einem Song gestaltet habe. Hören Sie da mal ein bisschen rein und hören Sie auch, wie unterschiedlich die Stimmungen sind. Ich habe hier immer wieder ein bisschen gespielt, je nach Zielgruppe unterschiedliche Musikstile zu treffen.

Wie nutzen andere Profis Musik in ihrer Arbeit?

Auch andere Trainerinnen und Trainer setzen Musik gezielt zur Wissensvermittlung ein. Besonders spannend fand ich, was Sandra Kuhn-Krainick bei der KI-Tagung dazu erzählt hat. Sandra beschreibt, wie sie in ihren Stress-Resilienz-Trainings Songs nutzt, um Seminarinhalte zusammenzufassen – und sogar die Namen der Teilnehmenden einbaut! Das macht das Lernerlebnis persönlicher und emotionaler. Hören Sie sich das doch mal kurz im Podcast an!

Und auch Renate Mayer kann das ja großartig. Das hat sie in der Podcast-Episode 32 "Mit Ukulele zu wirksamer Arbeitssicherheit - Renate Mayer hautnah" erzählt. Und beim Online-Kongress "Pioniere der Prävention" 2022 hat Renate sogar einen Song performt. Großartig, wenn man so musikalisch ist! Und wer mehr von Renate hören will: renatemayer.com .

Wissenschaftliche Hintergründe

Warum helfen Songs beim Lernen?

Dass Musik das Lernen unterstützt, ist nicht nur subjektives Empfinden, sondern auch gut erforscht.

Eine systematische Übersicht von 37 Studien (1970–2022) zeigt:

  • In 28 Studien wurde ein positiver Effekt von gesungenen Informationen auf das Gedächtnis festgestellt.

  • Besonders eingängige oder bekannte Melodien verstärken den Lernerfolg.

  • Wenn es um Detailwissen geht, ist das Lesen oft effektiver als das Hören oder das Singen, aber für das Verständnis des Gesamtinhalts kann gesungene Vermittlung überlegen sein. Also: Wenn Verständnis-Ebene (Hauptaussagen, Konzepte) wichtig ist, dann können gesungene Präsentationen daher vorteilhaft sein.

  • Wiederholte, eingängige Melodien steigern die Merkfähigkeit deutlich – das könnte ich noch stärker in meine Songs einbauen. Bisher lege ich Wert darauf, dass meine Songs "schön" klingen – aber vielleicht sollte ich in Zukunft gezielter auf Wiederholungen und einfache Melodien setzen, um den Lerntransfer zu optimieren.

  • Wenn Lernende gleichzeitig Text und Melodie verarbeiten (insbesondere wenn beides neu ist), kann dies das Arbeitsgedächtnis überlasten. In frühen Lernphasen kann das Singen selbst eine Ablenkung darstellen. Dann erstmal zuhören, bis die Melodie gemerkt wird und danach aktiv mitsingen.

  • Es gibt natürlich auch individuelle Unterschiede. Die Forschung deutet an, dass Personen mit schwächerem Arbeitsgedächtnis stärker von der rhythmischen/melodischen Struktur profitieren (weil die Musik als Gerüst dient), während Personen mit sehr gutem Arbeitsgedächtnis ohnehin effektiv lernen und daher weniger zusätzlichen Nutzen sehen.

In dieser Folge können Sie auch noch ein weiteres Beispiel von mir hören, nämlich von einem Song für Führungskräfte zum Thema Stressmanagement und Maßnahmen gegen psychische Fehlbelastungen.

Wenn Sie jetzt denken:

"Aber das Gestalten dauert doch ewig …"

✅ Nein! Mit den richtigen Tools ist ein Song in weniger als einer Stunde fertig. Oder wenn es nur kurz sein soll und Sie auch nicht viel Wert auf das Reimen legen, dann sind 20 Minuten realistisch. Das Lied, das sie im Podcast hören können, habe ich am Flughafen geschrieben beim Warten auf den Abflug nach Hause nach einem Vortrag.

Mein Ablauf:

  • Ich schreibe mal die Basis-Lyrics mit ChatGPT.
  • Dann muss man noch einmal drüber gehen für Reime. Im Moment kann das ChatGPT nicht gut auf Deutsch. Da gibt's spezielle Websites, die helfen, Reime zu finden. Wenn Sie da einen Tipp brauchen, einfach melden ( https://www.d-rhyme.de/ ).
  • Dann gebe ich das ein bei Suno.com . Das ist das Tool für die Musik. Da kann man den Musikstil sehr genau eingeben ( https://suno.com/invite/@focusedknob3506 ).

"Funktioniert das wirklich in seriösen Kontexten?"

✅ Ja! Ich finde schon! Gerade bei Fachkonferenzen sorgt ein unerwarteter musikalischer Einstieg für positive Überraschung – und bleibt im Gedächtnis.

Zusammenfassung:
Musik schafft Emotionen, sorgt für einen schwungvollen Einstieg und hilft beim Lernen. Mit den richtigen KI-Tools können Sie in kurzer Zeit eigene Songs erstellen und so Ihre Seminare und Vorträge auf das nächste Level heben.

Aufgabe der Woche:
Überlegen Sie, wie Sie in Ihrer nächsten Veranstaltung einen kreativen musikalischen Einstieg einbauen könnten – sei es mit einem eigenen Song oder einfach einer passenden Melodie. Testen Sie es aus und beobachten Sie die Reaktion der Teilnehmenden!

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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