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So reflektieren Sie Ihre eigene Arbeit - 5 Möglichkeiten

Wir sollten nicht nur vor uns hin arbeiten, sondern regelmäßig das große Ganze betrachten! Gerade Selbstständige sollten AN ihrem Business arbeiten und nicht nur IN Ihrem Business.

Viele von uns sind Einzelkämpfer:innen als Selbstständige oder auch in einer Organisation. Heute reden wir darüber, wie Sie trotzdem die Wirksamkeit Ihrer Arbeit und Ihre eigenen Emotionen reflektieren können. Damit Sie die richtigen Entscheidungen für Ihre berufliche Zukunft treffen und zufriedener sind beim Arbeiten. Ich zeige Ihnen 5 verschiedene Wege, wie wir Präventionsexpert:innen unsere Arbeit reflektieren können.

Reflexion ist normal in den meisten Sozialberufen wie Krankenpflege, Sozialarbeit oder auch klinische Psychologie. Regelmäßige Supervision gibt es im Team oder allein. Dort werden Fälle besprochen, wo man sich z.B. unwohl gefühlt hat, wo man sich unsicher war, was man sagen soll oder wenn man ein schwieriges Gespräch vor sich hat.
Das kenne ich fast nicht von Präventionsexpert:innen. Abseits von meinen Pionieren der Prävention.

Auch ich selbst brauche es regelmäßig, dass ich über meine Arbeit, meine Leistung und die Gespräche, die ich führe, bewusst nachdenke. Dass ich überlege, was ich in Zukunft anders machen will. Dass ich reflektiere, wie es mir in gewissen Situationen gegangen ist. Weil es einfach vorkommen kann, dass mich ein Gespräch noch länger verfolgt und ich viel grüble, wie es so gelaufen ist und warum.

Beispiel:
Als ich meine erste Führungskraft zum Einzelcoaching hatte. Das war aufregend. Ich habe mich vor den Sitzungen immer sehr gewissenhaft vorbereitet. Aber was mir dann wirklich sehr geholfen hat, war das anschließende Reflektieren mit anderen ArbeitspsychologInnen und das gemeinsame Überlegen, wie ich die nächste Sitzung angehen soll. Da habe ich dann viele Impulse bekommen, auf die ich selbst nicht gekommen wäre, weil ich so in meiner eigenen Denk-Welt war. Das sind wir doch alle, oder?

Auch abseits von bestimmten Gesprächen, finde ich es extrem wichtig, dass ich in regelmäßigen Abständen über meine Selbstständigkeit als Ganzes nachdenke:

  1. Passt es für mich noch, wie ich arbeite?
  2. Finde ich meine Angebote gut?
  3. Will ich mit anderen Leuten zusammenarbeiten?
  4. Bin ich zufrieden mit meinem Einkommen?

 

Warum ist das Thema wichtig?

Wir sollten nicht nur vor uns hin arbeiten, sondern regelmäßig das große Ganze betrachten! Gerade Selbstständige sollten an ihrem Business arbeiten und nicht nur IN Ihrem Business: Also abseits vom Arbeitsalltag und konkreten Projekten das Reflektieren von eigenem Verhalten und eigenen Entscheidungen. Denn sonst werden wir immer das gleiche machen wie bisher und können uns nicht weiterentwickeln.

 

Warum ist es schwierig?

Viele arbeiten allein (soloselbstständig) oder - wie ich - mit Assistenz oder sind alleine in einer Organisation für das Thema zuständig. Viele haben keine direkten KollegInnen.

Da Weihnachten ja die Zeit der Reflexion & der Einkehr ist, können auch wir das nutzen für unsere Reflexion. An sich ist das regelmäßig, z.B. monatlich, empfehlenswert. Aber zum Jahresende bietet sich zumindest eine Jahres-Reflexion an.

5 Wege um die eigene Arbeit zu reflektieren

1. Selbst Coaching in Anspruch nehmen

Man kann mit einem Profi reflektieren, wie es einem gerade geht oder wie man mit schwierigen KundInnen umgehen soll. Supervision ist in Gesundheitsberufen üblich. Viel zu wenig aber in der betrieblichen Prävention.

Mir hilft das regelmäßig. Auch die Akademie "Pioniere der Prävention" ist ein Produkt eines Coachings gewesen, wo ich lange gezögert habe, ob ich dieses Projekt angehen möchte. Ich habe dann aber reflektiert, mit welchen Personen ich gerne arbeite. Und bei PräventionsexpertInnen hat einfach mein Herz 'ja' gesagt, stärker noch als bei der Arbeit mit Führungskräften.

2. Bewusste Reflexion

Man kann sich selbst beispielsweise vor einem Gespräch/Meeting/Workshop/Training eine Aufgabe stellen und währenddessen bewusst auf 1 Aspekt achten, wie z.B. Geschwindigkeit beim Sprechen oder zuhören/andere Person reden lassen.

Wenn ich weiß, z.B. von früheren Feedbacks, dass ich schnell spreche bei Vorträgen, dann kann ich beim nächsten Vortrag bewusst auf meine Geschwindigkeit achten. Allein das wird dazu führen, dass ich langsamer spreche.
Wenn dies parallel läuft zu normaler Arbeit, braucht das viel Gehirn-Kapazität. Alternative:
3. Audio-Aufnahme von Sessions/Workshops

Aufnahme von Session/Workshops mit Handy oder Diktaphon klingt vielleicht erstmal seltsam. Aber es ist extrem hilfreich.

Wichtig: Immer um Erlaubnis bitten!

Es geht aber nicht um mein Gegenüber, sondern um MEIN Verhalten (meine Wortwahl, meine Fragen, mein bewusstes Schweigen)! Wenn man sagt, man will das machen, damit man sich besser daran erinnert oder für die eigene Weiterbildung, dann geht das in der Regel in Ordnung.

4. Reflexion mit KollegInnen

Das erweitert den Blickwinkel. Es zeigt auf, wie man es noch machen kann. Wenn man selbst im Tunnel ist, ist es schwierig das zu sehen.

Mit wem? Mit direkten KollegInnen (wenn angestellt in Abteilung) oder mit Menschen aus der Branche in einem vertraulichen Rahmen, wie der Stammtisch bei uns in der Akademie oder bei längerer Weiterbildung (wenn solo unterwegs).

Verbale Reflexion gibt’s eben auch bei unseren monatlichen Stammtischen der Pioniere:

  • "Wie hätte ich noch reagieren können?"
  • "Was soll ich beim nächsten Gespräch machen?"

Das zeigt viele Denkrichtungen auf. Ich bringe dann gerne psychologische Modelle ein und mein Wissen aus dem Coaching.

5. Schriftliche Reflexion mit Anleitung

Da sollte man sich Zeit nehmen dafür. Die Anleitung / das Arbeitsbuch ist von einem Profi erstellt, aber man kann es zeitunabhängig irgendwann ausfüllen.

 

Tipps für Pioniere (in der Bibliothek gibt’s einiges zu diesem Thema):

 

Wenn Sie jemanden kennen, für die/den der Podcast wertvoll sein könnte, dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung!

Wenn Sie an den monatlichen Stammtischen mit KollegInnen teilnehmen wollen und gemeinsam mit uns reflektieren: Schauen Sie vorbei unter www.PioniereDerPraevention.com – Das ist ein großes Netzwerk von Selbstständigen und innerbetrieblichen Fachkräften aus Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, Arbeitspsychologie und sogar einigen Behörden-VertreterInnen.

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Veronika Jakl auf LinkedIn:
Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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