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Was kann ich als Führungskraft tun? - Maßnahmen für alternsgerechte Arbeit

Wirtschaft braucht gute Rahmenbedingungen für MitarbeiterInnen um auf lange Sicht gute Leistung zu bekommen. Und was können Sie als Führungskraft hier tun? Was können Sie machen, damit Ihre MitarbeiterInnen bis zur Pension gesund, produktiv und stressfrei arbeiten können?

Vergessen Sie nicht: Gesundes Altern beginnt am Beginn des Arbeitslebens!

 

Vorurteile sind menschlich, aber…

Wenn wir über „Alter und Arbeit“ nachdenken, denken wir (wie immer) in Schubladen. Welche Vorurteile haben wir oft gegenüber einzelnen Altersgruppen? Sind alle Jungen hektisch und ZU selbstbewusst? Sind alle Alten stur und öfters krank? 

 

Es kann keine Lösung sein, die körperlich schweren oder langweiligen Arbeiten nur an junge MitarbeiterInnen zu geben. Weil auch diese MitarbeiterInnen leiden unter solchen ungesunden Arbeitsbedingungen. 

Hier ein süßes Video dazu:

 

Was geht mich das als Chefin/Chef an?

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass auch Sie ältere MitarbeiterInnen haben. In Österreich sind jetzt schon 45% der ArbeitnehmerInnen zwischen 55 und 64. Und wenn das aktuell nicht der Fall ist: Alle Menschen werden älter und auch Ihre jungen MitarbeiterInnen werden irgendwann grauhaarig!

Und die meisten Personen erreichen aus gesundheitlichen Gründen nicht das offizielle Pensionsantrittsalter. Und das sollte wirklich nicht sein. Gesundheit ist das höchste Gut, das wir haben. Und das sollten wir schützen. Bei uns und bei anderen!

 

Was kann ich tun? 10 Tipps für Führungskräfte!

  1. Geben Sie den MitarbeiterInnen gutes Licht beim Arbeiten (genug, aber keine Blendung). Im Idealfall kann sich jede Person mit einer Schreibtischlampe das Licht individuell einstellen.
  2. Kaufen Sie ergonomische Hilfsmittel, damit man nicht so viel Muskelkraft braucht wie höhenverstellbare Arbeitsflächen, Hebehilfen usw. In der Produktion, im Pflegebereich und in anderen körperlich anstrengenden Branchen!
  3. Schaffen Sie höhere User-Freundlichkeit bei Software. Schriftgrößen sollten anpassbar sein. Hilfsprogramme für die möglichen Funktionen sollte es immer geben. Bei Microsoft Office-Anwendungen ist das oft kein Problem. Wenn aber ein Programm extra für ein Unternehmen entwickelt wird, wird oft an diese Basics nicht gedacht.
  4. Reduzieren Sie Zeitdruck! Das ist für MitarbeiterInnen aller Altersgruppen hilfreich.
  5. Arbeitszeiten: Schaffen Sie mehr Flexibilität wie Gleitzeit, Arbeitszeit reduzieren, Sabbaticals, Arbeitszeitmodell, … Das hilft in der Lebensphase mit kleinen Kindern ebenso wie bei pflegenden Angehörigen.
  6. Reduzieren Sie Arbeit in Wechselschichten und v.a. Nachtschichten für ältere MitarbeiterInnen. Das ist nie gesund, aber im höheren Alter ist dies noch schlechter aushaltbar.
  7. Geben Sie mehr Handlungsfreiräume und Autonomie, damit Ältere Ihre Fertigkeiten und Erfahrungen besser nutzten zu können. Jüngere mit weniger Erfahrungen könnten damit möglicherweise überfordert sein.
  8. Geben Sie vor allem den älteren MitarbeiterInnen Einflussmöglichkeit geben auf die Arbeitsorganisation und –inhalte. Man hält im Alter sinnlose Arbeit weniger gut aus. Nutzen Sie die Erfahrung der älteren MitarbeiterInnen für eine optimalere Arbeitsgestaltung!
  9. Nutzen Sie das höhere Verantwortungsbewusstsein ältere MitarbeiterInnen für den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens. Ältere können Mentoren sein für neu einsteigende MitarbeiterInnen. Und vor allem bei absehbaren Pensionierungen muss strategische Personalplanung und rechtzeitiges Wissensmanagement betrieben werden.
  10. Zeigen Sie den MitarbeiterInnen mögliche Entwicklungswege auf. Jede/r sollte Ziele vor sich haben und nicht das Gefühl haben, sich nicht mehr weiterentwickeln zu können. Und dabei geht es nicht unbedingt um Karriereaufstieg, sondern um persönliche Weiterentwicklung. 

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

 

 

Links:

Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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